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# taz.de -- Deutsches Schwarzgeld in der Schweiz: Die Spur führt nach Singapur
> Schweizer Banken haben offenbar Strategien zur Aushebelung des
> bilateralen Steuerabkommens entwickelt. Deutsche Gelder wurden nach
> Singapur transferiert.
Bild: Auch bei Schweizern beliebt: die Handels- und Finanzmetropole Singapur.
BERLIN afp/dpa | Schweizer Banken sollen Schwarzgeld deutscher Herkunft
nach Fernost transferiert haben. Das berichtete die Financial Times
Deutschland (FTD) am Freitag unter Berufung auf Informationen aus dem
Umfeld des NRW-Finanzministeriums. Entsprechende Spuren sollen sich auf der
Steuer-CD mit Daten der Schweizer Großbank UBS finden, die das Land
Medienberichten zufolge gekauft hat.
Die Unterlagen auf der CD belegen demnach, wie Schweizer Banken
Steuerhinterziehern helfen, ihr Vermögen in Fernost zu verstecken. „Wir
haben erstmals eine Papierspur nach Singapur“, zitierte das Blatt einen
namentlich nicht genannten Insider. Bislang hatten Schweizer Banken
Vorwürfe stets zurückgewiesen, sie würden ihren Kunden helfen, ihr Geld vor
Inkrafttreten des umstrittenen deutsch-schweizerischen Steuerabkommens
rechtzeitig ins Ausland zu schaffen.
Dem FTD-Bericht zufolge befinden sich auf der CD Videoaufnahmen, auf denen
hochrangige UBS-Mitarbeiter Anleitungen geben, wie deutsche Kunden ihr Geld
am besten vor den Steuerbehörden verstecken können. Die CD soll es auch
ermöglichen, Steuersündern auf die Spur zu kommen, die ihr Geld bereits
nach Fernost gebracht haben.
Nordrhein-Westfalens Finanzminister Norbert Walter-Borjans wirft den
Schweizer Banken vor, für deutsche Steuersünder Strategien zur Aushebelung
des vereinbarten bilateralen Steuerabkommens zu entwickeln. Auf die Frage,
ob Schweizer Banken jetzt schon Geld nach Fernost transferierten, sagte der
SPD-Politiker am Freitag im ZDF-Morgenmagazin: „Die Fahndung hat Hinweise
darauf, (...) dass jetzt schon in großem Stil natürlich darüber nachgedacht
wird, wie das Geld, das in der Schweiz geparkt ist und das für die Banken
eine wichtige Finanzierungsgrundlage ist, (...) auch erhalten werden kann.“
Der Ankauf der Daten durch die NRW-Behörden war vom Bundesfinanzministerium
sowie von Politikern von Union und FDP kritisiert worden. Umgekehrt lehnt
die Opposition das Steuerabkommen mit der Schweiz ab.
10 Aug 2012
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