# taz.de -- Neue Steuer-CD aus der Schweiz: Bundesregierung wusste vom Kauf | |
> Dem NRW-Finanzministerium zufolge wusste die Bundesregierung vom Kauf | |
> einer neuen Steuersünder-CD. Ob auch andere Bundesländer beteiligt sind, | |
> wurde nicht bekannt. | |
Bild: So stellt sich ein Fotograf die CD-Übergabe in Nordrhein-Westfalen vor. | |
BERLIN dpa | Die Bundesregierung war über die Verhandlungen des Ankaufs | |
einer neuen CD mit den Adressen angeblich deutscher Steuerflüchtlinge in | |
der Schweiz informiert. Der Ankauf werde im wesentlichen in | |
Nordrhein-Westfalen gehandhabt. Das Bundesfinanzministerium habe davon | |
erfahren, sagte Ministeriumssprecher Martin Kotthaus am Montag in Berlin. | |
Zur Beteiligung von Bund und anderen Ländern am möglichen Ankauf der CD | |
wollte Kotthaus keine Stellung nehmen. Das Verfahren liege bei NRW, | |
ansonsten habe er keine weiteren Informationen, sagte der Sprecher. Dass | |
der Ankauf abgeschlossen sei, konnte er ausdrücklich nicht bestätigen. Bei | |
früheren Ankäufen wurde der Preis der CD auf Bund und Länder umgelegt. | |
Kotthaus unterstrich, dass sich der Bund, wie im Deutsch-Schweizer | |
Steuerabkommen vereinbart, nicht „aktiv“ um den Erwerb von Steuer-CDs aus | |
der Schweiz bemühen werde. Das am 21. September 2011 unterzeichnete | |
Abkommen biete indessen – rückwirkend und für die Zukunft – einen | |
systematischen Ansatz, Steuerflüchtlinge in der Schweiz aufzuspüren. | |
Damit sei man auch nicht mehr abhängig von zufälligen Datenfunden. Er hoffe | |
daher, dass auch der Bundesrat bis Ende des Jahres dem Abkommen zustimmen | |
werde, damit es fristgerecht zum 1. Januar 2013 in Kraft treten könne. | |
16 Jul 2012 | |
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