| # taz.de -- Nach Obamas Wiederwahl: Kriege und Reformen | |
| > Die Einwanderer in den USA warten noch immer auf Obamas versprochene | |
| > Gesetzesreform. Und im Ausland warten Kriege und neue Krisen. | |
| Bild: 2014 sollen die US-Soldaten aus Afghanistan abgezogen sein | |
| Was passiert in der Außenpolitik? | |
| In seiner ersten Amtszeit beendete Barack Obama den US-Kampfeinsatz im Irak | |
| – in seiner zweiten ist der in Afghanistan an der Reihe. Die Frist dafür | |
| ist Ende 2014. Ob dann noch US-Kampftruppen am Hindukusch stationiert | |
| bleiben oder nicht, dürfte bis dahin umstritten bleiben, zumal die | |
| Entwicklung innerhalb Afghanistans keineswegs rosig ist. | |
| Obama hatte 2009 mit einem umstrittenen „surge“, nach dem Muster seines | |
| Vorgängers George W. Bush im Irak, 30.000 zusätzliche Truppen nach | |
| Afghanistan geschickt, um die Taliban niederzukämpfen. Diese Zusatztruppen | |
| wurden bis September 2012 alle wieder abgezogen, aber die Taliban sind noch | |
| ebenso stark wie zuvor. 68.000 US-amerikanische Kampftruppen stehen jetzt | |
| noch in Afghanistan. | |
| Die umstrittene Politik, radikale Islamisten weltweit lieber mit | |
| unbemannten Drohnen anzugreifen statt mit Bodentruppen, dürfte sich | |
| fortsetzen. Nach Pakistan, Jemen und Somalia könnten auch neue | |
| Islamistenhochburgen wie Mali Zielscheibe solcher Operationen werden. | |
| An Bedeutung gewinnen dürfte die Wahrnehmung, dass die größte Bedrohung der | |
| Sicherheit der USA in der eigenen Hemisphäre liegt – im blutigen Krieg der | |
| Drogenkartelle in Mexiko, der zunehmend auch US-Staatsgebiet erreicht. Die | |
| strategische Bedeutung des Nahen Ostens hingegen nimmt ab. Obama hat es | |
| sich explizit zum Ziel gesetzt, die Abhängigkeit der USA von „ausländischem | |
| Öl“ zu beenden. | |
| Eine stärkere Erschließung nordamerikanischer Energiequellen und ein | |
| Zurückfahren der Ölimporte aus dem Nahen Osten und aus Afrika würden die | |
| strategischen Interessen der USA entscheidend verändern. Deshalb und auch | |
| wegen der Haushaltszwänge sind neue Militäreinsätze unwahrscheinlich. | |
| Wichtiger ist es, einfach Flagge zu zeigen, etwa durch eine stärkere | |
| Betonung der transpazifischen Beziehungen, auch wenn das auf Kosten der | |
| transatlantischen geht, beispielsweise mit einer stärkeren | |
| US-Militärpräsenz im Westpazifik vor China. | |
| Wann kommt die Reform für Migranten? | |
| Noch als Kandidat hatte Barack Obama 2008 versprochen, eine Reform der | |
| Migrationsgesetze anzustreben, die den schätzungsweise 12 Millionen ohne | |
| gültige Aufenthaltspapiere im Land lebenden Migranten einen Weg in die | |
| Legalität eröffnet. | |
| Den Vorschlag gibt es seit einem Jahrzehnt, aber auch George W. Bush, der | |
| ihn unterstützte, scheiterte seinerzeit an seinen eigenen Republikanern im | |
| Kongress. Unter Obama wurde zwar jener Teil umgesetzt, den er, um die | |
| Republikaner zu beruhigen, auch versprochen hatte - die mexikanische Grenze | |
| wird wesentlich stärker kontrolliert, und mehr Menschen denn je wurden | |
| abgeschoben -, aber die erhoffte Reform blieb aus. | |
| Nur wenige Monate vor der Wahl dekretierte Präsident Obama in Umgehung des | |
| Kongresses einen Teilschritt: Junge Menschen, die als Kinder „illegaler“ | |
| Migranten in die USA gekommen sind, dort zur Schule gehen oder beim Militär | |
| waren und sich nichts haben zuschulden kommen lassen, konnten seither eine | |
| Legalisierung ihres Aufenthaltsstatus beantragen - das waren rechnerisch | |
| rund eine Million Menschen. | |
| Obama hat sein Versprechen an die lateinamerikanischstämmigen WählerInnen | |
| in diesem Wahlkampf erneuert und steht unter Erfolgsdruck, aber auch die | |
| Republikaner sehen sich gezwungen, angesichts einer ständig wachsenden | |
| hispanischen Wählerschicht ihre Position zu überdenken. Etliche | |
| konservative Abgeordnete und Senatoren allerdings haben in ihren | |
| Wahlkreisen explizit mit einer harten Haltung gegen "Illegale" gepunktet - | |
| ob es möglich wird, in dieser Sache Fortschritte zu erzielen, dürfte stark | |
| von der republikanischen Partei- und Kongressführung abhängen. | |
| [1][Lesen Sie hier], was Obama in Sachen Haushaltspolitik und | |
| Gesundheitsreform erwartet. | |
| 8 Nov 2012 | |
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| ## AUTOREN | |
| D. Johnson | |
| B. Pickert | |
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