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# taz.de -- Protest gegen Obamas zweite Amtszeit: Befreit New York, befreit Ohio
> Barack Obama bleibt US-Präsident. Einigen Bürgern passt das nicht – sie
> wollen sich per Petition von den USA lossagen. Ihre Gegner finden: gut
> so!
Bild: Misstrauen herrscht schon lang gegen den ungeliebten Präsidenten: Protes…
BERLIN taz | Alexander L. aus Utah kennt sich gut aus mit seinen Rechten.
In einer [1][Petition], die er auf der [2][Homepage des Weißen Hauses]
online eingereicht hat, zitiert der Amerikaner die
Unabhängigkeitserklärung, formuliert von den Gründungsvätern 1776: „...
wann immer eine Regierung schädlich gegenüber denen wird, die sie regieren,
ist es das Recht des Volkes, sie zu verändern oder abzuschaffen oder eine
neue Regierung zu bilden...“.
Und dieses Recht möchte der Amerikaner nach der Wiederwahl von Barack Obama
als Präsident gerne in Anspruch nehmen und bittet förmlich darum, Utah aus
den USA auszuschließen, damit der Bundesstaat seine eigene Regierung bilden
kann.
Eingereicht hat er die Petition am 10. November, seitdem unterstützen 2.853
Mitbürger Alexander L.s Begehren. Bis sich die Regierung tatsächlich mit
dem Anliegen der Petition auseinandersetzt, fehlen allerdings noch ein paar
Stimmen. Auf der Seite des Weißen Hauses heißt es, binnen vier Wochen seien
25.000 Unterzeichner nötig, damit die Petition bearbeitet wird – und eine
Antwort formuliert wird.
Alexander L. aus Utah ist nicht der Einzige, den die Wiederwahl Obamas
offenbar derart verärgert hat, dass er sich von seinem Heimatland lossagen
will. Aus 32 Staaten sind bislang Petitionen auf der Seite [3][„We the
people“] – „Deine Stimme in der Regierung!“ – eingegangen. Von Alabam…
New York State.
## Neue Ressentiments
Der Wortlaut ist immer ähnlich. Die Unabhängigskeitserklärung wird zitiert
oder in einem schlichten Satz die Bitte formuliert, den jeweiligen Staat
aus der Nation zu „entlassen“. Das Recht, Petitionen zu formulieren, wird
den Bürgern von der Verfassung eingeräumt.
Obamas Sieg über den Republikaner Mitt Romney am 6. November hat neue
Ressentiments gegenüber dem demokratischen, afro-amerikanischen Präsident
entfacht. Schon der Wahlkampf artete – von beiden Seiten – in eine
Negativ-Schlacht aus. Vorurteile wurden geschürt, Ängste befeuert. Nach
Obamas Wahlsieg eskalierte eine [4][Protestveranstaltung an einer
Universität in Mississippi], rassistische Parolen waren zu hören.
Und nun also mehr als 30 Petitionen von Bürgern, die sich von der aus ihrer
Sicht unhaltbaren Regierung lossagen wollen. Die Antwort der Regierung
Obama – zwei Petitionen aus Louisiana und aus Texas haben mehr als 25.000
Stimmen zusammenbekommen – wird eindeutig ausfallen: ein Zerfall der USA in
Einzelstaaten ist undenkbar. Aber auch Politiker aus der dritten Reihe, wie
der Republikaner Peter Morrison aus Texas, bedienen sich dieser
Protestform. Wie mehrere [5][US-Medien berichten], hat Morrison zur
Unabhängigkeit von Texas aufgerufen, damit man sich von den „Maden“, die
Obama gewählt haben, lossagen könne.
Doch die „Maden“ haben bereits ein Antwort, auch sie kennen ihre Rechte:
Zwei Petitionen rufen dazu auf, diejenigen, die sich von den USA separieren
wollen, [6][zu deportieren] oder ihnen die [7][Staatsangehörigkeit zu
entziehen].
13 Nov 2012
## LINKS
[1] http://petitions.whitehouse.gov/how-why/introduction
[2] http://www.whitehouse.gov/
[3] http://petitions.whitehouse.gov/how-why/introduction
[4] /Unruhen-an-US-Uni-nach-der-Wahl/!105130/
[5] http://www.salon.com/2012/11/09/texas_gop_official_maggots_re_elected_obama/
[6] http://petitions.whitehouse.gov/petition/deport-everyone-signed-petition-wi…
[7] http://petitions.whitehouse.gov/petition/strip-citizenship-everyone-who-sig…
## AUTOREN
Rieke Havertz
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