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# taz.de -- UN-Bericht über Gewalt in Afghanistan: Beamte und Frauen als Opfer
> Es gibt weniger zivile Kriegsopfer in Afghanistan. Aber einen starken
> Anstieg bei tödlichen Anschlägen auf Regierungsmitarbeiter sowie Frauen
> und Mädchen.
Bild: Protest in Kabul gegen die Gewalt, der Frauen in Afghanistan ausgesetzt s…
BERLIN taz | Die Zahl der bei Angriffen in Afghanistan getöteten Zivilisten
ist 2012 gegenüber dem Vorjahr um 12 Prozent zurückgegangen. Das geht aus
einem am Dienstag in Kabul von der dortigen UN-Mission (Unama)
veröffentlichten Bericht hervor. Es ist der erste Rückgang seit Beginn der
Erhebungen 2007.
Im Jahr 2012 wurden landesweit 2.754 Zivilisten getötet, 2011 waren es noch
3.131. Damit wurde wieder das Niveau von 2010 erreicht. Leicht gesteigen
ist 2012 die Zahl der Verletzten. Unama-Chef Jan Kubis begrüßte die
gesunkene Todeszahl, sagte aber: „Die menschlichen Kosten des Konflikts
bleiben inakzeptabel hoch.“ Sprengsätze von Aufständischen seien die
größten Killer.
Die Taliban und ihre Verbündeten seien für 81 Prozent aller zivilen
Todesopfer verantwortlich, die Truppen von Regierung und Nato für 8
Prozent. 11 Prozent ließen sich nicht zuordnen. Den Rückgang der zivilen
Todesopfer führt Unama auf weniger Selbstmordattentate der Aufständischen,
weniger Nato-Luftangriffe sowie Maßnahmen der Regierungsseite zur
Minimierung der Opferzahlen zurück. Erst letzte Woche starben bei einem
Nato-Luftangriff im Osten erneut zehn Zivilisten. Präsident Hamid Karsai
untersagte darauf afghanischen Soldaten, Nato-Luftangriffe anzufordern.
## Verstärkte Bedrohung
Von wiederholten Berichten der Taliban, auch ihre Kämpfer seien angewiesen,
zivile Opfer zu vermeiden, sei nichts zu merken gewesen, sagte Kubis.
Eine besorgniserregende Entwicklung sieht Unama bei gezielten Anschlägen
auf Regierungsmitarbeiter. Dabei habe es gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme
um 700 Prozent gegeben. Auch die Zahl getöteter Frauen und Mädchen sei um
20 Prozent gestiegen. Zivilisten seien auch verstärkt bedroht, wenn es um
ihre Rechte auf Bildung, Gesundheit, Bewegungsfreiheit und Gerechtigkeit
gehen.
Besonders im Norden und Nordosten hätten die Aktivitäten bewaffneter
regierungsfeindlicher Gruppen zugenommen. In den letzten sechs Jahren hat
Unama insgesamt 14.728 getötete Zivilisten registriert.
19 Feb 2013
## AUTOREN
Sven Hansen
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