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# taz.de -- Atteste von Hartz-IV-Empfängern: Jobcenter trauen Ärzten nicht
> Die Jobcenter wollen anscheinend den Zugriff auf ihre Kunden verschärfen.
> Nach Medienberichten ist eine genauere Prüfung von Krankschreibungen
> geplant.
Bild: Jobcenter überprüfen Hartz-IV-Empfänger auf Herz und Nieren, und das n…
NÜRNBERG afp | Hartz-IV-Empfänger, die häufiger krank sind, müssen sich
einem Zeitungsbericht zufolge auf schärfere Kontrollen der Jobcenter
gefasst machen.
Wie die Bild-Zeitung am Montag unter Berufung auf eine neue interne Weisung
der Bundesagentur für Arbeit (BA) berichtete, sollen die Jobcenter dazu
ärztliche Atteste prüfen. Dem Bericht zufolge sollen die Sachbearbeiter ab
sofort besonders darauf achten, ob „begründbare Zweifel an der angezeigten
Arbeitsunfähigkeit“ bestehen.
Sollte sich herausstellen, dass der Betroffene gar nicht krank ist, sollen
der Zeitung zufolge Leistungen gekürzt werden. Kontrolliert werden sollen
demnach „Hinweise“ auf eine möglicherweise nur vorgeschobene Erkrankung.
Dazu zähle beispielsweise, sich „auffällig häufig oder auffällig häufig …
für kurze Dauer“ krank zu melden, häufig am „Beginn oder am Ende einer
Woche“ krank zu sein, Einladungen zu Meldeterminen beim Arbeitsamt wegen
Krankheit zu versäumen, nach einem Streit mit einem Sachbearbeiter im
Jobcenter seine Abwesenheit anzukündigen oder am Ende des Urlaubs krank zu
werden.
Auch bei den vorgelegten Arzt-Attesten sollen die Jobcenter genauer
hinsehen, um sogenannte Gefälligkeits-Krankschreibungen aufzudecken. Beim
Verdacht auf eine möglicherweise vorgeschobene Erkrankung sollen die
Jobcenter dem Blatt zufolge den Medizinischen Dienst der Krankenkassen
(MDK) einschalten.
8 Apr 2013
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Daniel Bahr
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