Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Sanktionen gegen Hartz-IV-Empfänger: Nur bei fünf Prozent straft …
> Frauen, auch solche ohne Kinder, werden seltener vom Jobcenter
> sanktioniert als Männer, ergab eine Studie. Warum das so ist, geht aus
> der Untersuchung nicht hervor.
Bild: Sanktionierte Sozialleistung: Strafen des Jobcenters werden häufiger geg…
BERLIN taz | Wer als Hartz-IV-Empfänger eine angebotene Arbeit oder
Maßnahme ablehnt, dem kann die Leistung gekürzt werden. Die Jobcenter
sanktionieren aber bei Männern häufiger als bei Frauen, und zwar auch dann,
wenn die Frauen keine Kinder zu betreuen haben und daher vermittlungsfähig
sind.
Die neuen Zahlen gehen aus einer am Donnerstag veröffentlichten Studie des
Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) hervor. Die beiden
Forscher Joachim Wolff und Andreas Mozcall untersuchten dabei die Quoten
der Sanktionen aufgrund „schwerwiegender Pflichtverstöße“. Diese Sanktion…
bestehen aus einer Kürzung, beziehungsweise bei den unter 25-Jährigen aus
einer völligen Streichung des Regelsatzes.
Insgesamt wurden bei nur fünf Prozent der erwerbsfähigen BezieherInnen von
Hartz IV aufgrund von schweren Pflichtverstößen Leistungen gekürzt. Bei
alleinstehenden Männern in Westdeutschland lag die Sanktionsquote bei 9,3
Prozent, bei alleinstehenden Frauen aber nur bei 4,1 Prozent (Osten: 6,9
beziehungsweise 3,0 Prozent).
Es sei „nicht a priori klar, inwieweit die vorliegenden Unterschiede
dadurch zustande kommen, dass Männer eher als Frauen nicht mit den
Jobcentern kooperieren oder aber eher als Frauen von den Jobcentern
aktiviert werden“, schreiben die Autoren Wolff und Mozcall. Ob die
Jobcenter gegenüber den Frauen also einen weicheren Kurs verfolgen oder die
Frauen eher Beschäftigungsangebote annehmen, geht aus der Untersuchung
nicht hervor.
## Gute Arbeitsmarktlage führt zu mehr Sanktionen
Laut den IAB-Daten sind die Sanktionsquoten im Westen höher als im Osten.
Das liege daran, so vermuten die Forscher, weil die Arbeitsmarktlage im
Westen besser ist. Die Jobcenter können daher den Hartz-IV-Empfängern im
Westen eher Beschäftigungsangebote unterbreiten und dies führt dann bei
Ablehnung zu mehr Sanktionen. Die höchste Sanktionsquote (11 Prozent) gibt
es bei den unter 25-jährigen Männern in Westdeutschland. Leute mit
Hochschulabschluss werden seltener abgestraft als weniger Gebildete.
Die Sanktionsquoten von Hartz-IV-Beziehern mit ausländischer Nationalität
liegen etwas unter der Quote der Deutschen, der kleine Unterschied wird von
den Forschern nicht gesondert interpretiert.
26 Jul 2012
## AUTOREN
Barbara Dribbusch
## TAGS
Hartz IV
## ARTIKEL ZUM THEMA
Atteste von Hartz-IV-Empfängern: Jobcenter trauen Ärzten nicht
Die Jobcenter wollen anscheinend den Zugriff auf ihre Kunden verschärfen.
Nach Medienberichten ist eine genauere Prüfung von Krankschreibungen
geplant.
Debatte Sozialpolitik in Europa: Hartz IV jetzt für alle
Das „deutsche Jobwunder“ ist kein Vorbild für die EU. Die Sparpolitik nach
dem Modell Merkel würde die Einkommensschere in Europa noch vergrößern.
Bundessozialgericht zu Hartz-IV-Sätzen: „Nicht verfassungswidrig niedrig“
Sind auch die neuen Hartz-IV-Sätze zu niedrig? Ein Frau aus Mannheim hatte
vor dem Bundessozialgericht geklagt. Doch das Gericht hält die Sätze für
verfassungsgemäß.
Umschulung von Hartz IV-Empfängern zu Erziehern: "Angriff auf die Professional…
Wenn die Arbeitsagentur Hartz-IV-Empfänger zu Erziehern ausbildet, fürchten
Kritiker einen Qualitätsverlust. Trotzdem überlegen Niedersachsen, Hamburg
und Bremen, sich am Programm zu beteiligen
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.