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# taz.de -- Attac über Griechenland-Kredite: Die Knete kriegen die Banken
> Mehr als drei Viertel der Rettungsschirm-Milliarden für Athen sind an die
> Kreditinstitute geflossen. Laut Attac hat das fatale Folgen. Die
> Bundesregierung dementiert.
Bild: Nicht für den Bürger bestimmt.
BERLIN rtr | Die Milliarden der Euro-Partner an Griechenland sind nach
Recherchen des globalisierungskritischen Bündnisses Attac zu mehr als drei
Vierteln in den Kassen von Banken und reichen Kapitalanlegern gelandet. Von
den 207 Milliarden Euro an Krediten, die bisher nach Athen überwiesen
wurden, flossen fast 160 Milliarden Euro an Geldhäuser und Kapitalanleger,
wie die Süddeutsche Zeitung in ihrer Montagausgabe berichtet.
„Das Ziel der politischen Eliten ist nicht die Rettung der griechischen
Bevölkerung, sondern die des Finanzsektors“, sagte Lisa Mittendrein von
Attac Österreich der Zeitung. Dem Bericht zufolge steckte die Regierung in
Athen allein 58 Milliarden Euro in die Aufstockung des Eigenkapitals
griechischer Banken. 55 Milliarden seien für die Rückzahlung auslaufender
Staatsanleihen und elf Milliarden für den Rückkauf alter Schulden ausgeben
worden.
Mit weiteren 35 Milliarden Euro habe man internationalen Banken,
Versicherungen und Investmentfonds die Teilnahme am Schuldenschnitt des
Jahres 2012 schmackhaft gemacht. Selbst von den knapp 47 Milliarden Euro,
die tatsächlich im griechischen Staatshaushalt angekommen seien, habe
Griechenland 35 Milliarden umgehend als Zinszahlungen an die Besitzer von
Staatsanleihen weiterleiten müssen.
„Die weit verbreitete und von europäischen Politikern öffentlich vertretene
Position, dass das Geld der sogenannten 'Rettungspakete' den Menschen in
Griechenland zugutekommen würde, ist damit widerlegt!“, sagte Aktivistin
Mittendrein. Vielmehr zahlten die einfachen Bürger die Zeche – in Form
„einer brutalen Kürzungspolitik, die die bekannten katastrophalen sozialen
Folgen hat“.
Die Bundesregierung wies dem Blatt zufolge die Vorwürfe zurück: Die
Menschen in Griechenland hätten davon profitiert, dass man der Regierung in
Athen Zeit für Reformen verschafft und die Banken vor dem Kollaps bewahrt
habe, hieß es im Finanzministerium.
17 Jun 2013
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