Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- NSA-Spionage gegen die EU: Barroso sucht nach Wanzen
> Weltweit unterzieht die EU ihre Büros einer umfassenden
> Sicherheitsüberprüfung. Deutsche Industrieverteter zeigen sich derweil
> besorgt über das Ausmaß der Spionage.
Bild: Will alles genau unter die Lupe nehmen: Kommissionspräsident Barroso.
BRÜSSEL/BERLIN afp/rtr | Nach Berichten über eine massive Ausspähung von
EU-Vertretungen durch US-Geheimdienste hat die Europäische Kommission eine
Sicherheitsüberprüfung in allen EU-Büros weltweit veranlasst.
Kommissionspräsident José Manuel Barroso habe eine „umfassende sofortige
Sicherheitsüberprüfung“ angeordnet, sagte Kommissionssprecherin Pia
Ahrenkilde Hansen am Montag in Brüssel. Die Berichte über Lauschangriffe
auf die EU-Büros in Washington und New York seien „verstörend“ und
verlangten „volle Aufklärung“.
„Klarheit und Transparenz ist es, was wir von unseren Partnern und
Verbündeten erwarten, und das ist es, was wir von den USA erwarten“, fügte
die Sprecherin hinzu. Kommissionssprecher Michael Mann stellte heraus, dass
die Enthüllungen auf das Jahr 2010 zurückgingen und die EU-Vertretungen in
Washington und New York seitdem umgezogen seien. Mittlerweile sei „ein
vollkommen neues Sicherheitssystem“ in ihren Räumlichkeiten installiert
worden.
Der Bundesverband der Deutschen Industrie hat sich über die Spionage-Affäre
besorgt geäußert. „Die aktuellen Medienberichte über das Ausmaß der
Überwachung und Speicherung von Daten durch die NSA sind auch aus Sicht der
deutschen Industrie beunruhigend“, erklärte der BDI am Montag. Der Verband
wisse bisher nicht, in welchem Umfang deutsche Unternehmen von dem Vorgehen
betroffen seien.
Wichtige transatlantische Vorhaben wie das Freihandelsabkommen könnten
jedoch nur auf der Basis gegenseitigen Vertrauens erfolgreich sein. „Der
BDI setzt sich daher dafür ein, dass der Sachverhalt zügig aufgeklärt wird
und die Verhandlungen über ein transatlantisches Freihandelsabkommen im
gegenseitigen Respekt und Vertrauen geführt werden“, erklärte der Verband.
Etliche Politiker hatten die Vermutung geäußert, der NSA gehe es in
Wirklichkeit um Wirtschaftsspionage.
1 Jul 2013
## TAGS
NSA
Edward Snowden
José Manuel Barroso
EU
Schwerpunkt Überwachung
USA
Schwerpunkt Angela Merkel
USA
Wahlkampf
NSA
NSA
NSA
Internet
## ARTIKEL ZUM THEMA
Nach der Snowden-Affäre: Profit statt Bürgerrechte
Trotz der NSA-Spionage will die EU mit den USA über das Feihandelsabkommen
verhandeln. Die Affäre soll jetzt nur im Ausschuss aufgeklärt werden.
Kommentar Merkel und NSA-Schnüffelei: Nur scheinbar stark
Warum wussten Merkels Geheimdienste nichts von den US-Schnüfflern? Oder war
doch schon alles vorab bekannt – auch im Kanzleramt?
NSA bespitzelt Deutschland: Anlasslose Überwachung
Warum es nicht egal ist, dass der US-Geheimdienst NSA und andere Behörden
so viele Informationen sammeln. Eine Handreichung.
NSA-Spionage im Wahlkampf: SPD und Grüne finden Thema
Die Opposition fragt, was Merkel von der Abhöraktion der USA wusste. Sollte
der BND beteiligt gewesen sein, wäre das ein Wahlkampfgeschenk.
NSA-Abhörskandal: USA will auf Vorwürfe reagieren
Während der Chef des US-Geheimdienstes Aufklärung im Abhörskandal
verspricht, werden neue Details bekannt: Der NSA soll auch in weiteren
Ländern mitgehört haben.
US-Journalist über NSA: „Sie haben die Gedanken“
Die NSA dreht durch, denn Snowden hatte als System-Administrator eine Art
großen Schlüsselbund. Der Journalist James Bamford über die mächtigste
Abhörbehörde der Welt.
Die Fotos der NSA-Zentrale: Die Kaaba des Informationszeitalters
Die NSA schickt Bilder ihres Hauptquartiers um die Welt, die eins
symbolisieren sollen: Langeweile. Und genau darin liegt das Problem.
taz-Grafik zur Internet-Überwachung: Die Welt der Datenspione
Alle paar Tage liefert der Whistleblower Snowden neue Erkenntnisse über die
Überwachung des Internets durch Geheimdienste. Wir zeigen den Datenfluss.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.