| # taz.de -- Whistleblower über US-Geheimdienste: „Sie sind besessen" | |
| > Die NSA verletzt die Privatsphäre von Millionen Bürgern, sagt der | |
| > Whistleblower Thomas Drake. Die nationale Sicherheit sei in den USA | |
| > „Staatsreligion“. | |
| Bild: Telefondaten, E-Mails, Internet, Kreditkarten - bei der NSA in Crypto Cit… | |
| taz: Herr Drake, Sie haben 18 Jahre beim US-Geheimdienst NSA gearbeitet. | |
| Wie können wir uns die Stimmung dort nach den Enthüllungen des | |
| Whistleblowers Edward Snowden vorstellen? | |
| Thomas Drake: Insbesondere die Spitze ist rasend vor Wut. Das waren die | |
| Geheimnisse der NSA. Sie will nicht, dass die Öffentlichkeit weiß, dass der | |
| Staat Informationen über seine eigenen Bürger sammelt. | |
| Könnte es bei der NSA auch so etwas wie Schuldbewusstsein geben oder die | |
| Bereitschaft, etwas zu ändern? | |
| Dazu müsste sie ihr Scheitern eingestehen. Und das ist etwas, das sie nicht | |
| kann. Ich kenne das System. Ich habe darin gelebt. Es ist extrem schwierig | |
| für die NSA, zuzugeben, dass sie irgendetwas falsch gemacht hat. | |
| Die NSA befindet sich aber nicht auf einem eigenen Planeten. Es gibt den | |
| Kongress, der sie – zumindest theoretisch – kontrollieren soll, und es gibt | |
| den Präsidenten. Sehen Sie da die Einsicht, dass Fehler gemacht worden | |
| sind? | |
| Nein. Es geht um die nationale Sicherheit. Das ist Staatsreligion. Das | |
| werden sie nicht infrage stellen. Der Obama-Regierung scheint die | |
| Geheimhaltung von Informationen, Gesetzen und Überwachung mehr wert zu sein | |
| als Offenheit und Transparenz. | |
| Die Behörden konnten eine Reihe von Attentate nicht verhindern – etwa beim | |
| Boston-Marathon im April oder am 11. September 2001. Was war der letzte | |
| echte Erfolg der US-Geheimdienste? | |
| Nach meiner Kenntnis muss man dazu vermutlich zu dem Millenniumskomplott | |
| zurückgehen. Das war vor 9/11. Der Plan war, am 1. Januar 2000 Attentate an | |
| verschiedenen Orten zu verüben – darunter eines am Flughafen von Los | |
| Angeles. Verhindert wurde das an der Grenze zwischen Kanada und den USA. | |
| Ein Zöllner hat einen der Verschwörer entdeckt. | |
| Hatte der Zöllner einen Tipp? | |
| Nein. Er hat etwas Verdächtiges beobachtet und das Fahrzeug durchsucht. | |
| Dabei hat er einen Kofferraum voller Explosivstoffe gefunden. Es gibt | |
| natürlich jede Menge Verbrechen, die verhindert worden sind. Aber wenn wir | |
| von Terrorismus reden, dann kommt mir kein einziger Attentatsplan in den | |
| Sinn, der ausschließlich durch die Geheimdienste verhindert worden wäre. | |
| Das gelang meist der traditionellen Strafverfolgung. Es ist einer der | |
| großen Widersprüche unserer Zeit, dass die Geheimdienste trotz der | |
| gigantischen Datenmengen, die sie erfassen, nur eine verblüffend kleine | |
| Zahl von Verschwörungen stoppen. | |
| Warum ist das so? | |
| Je mehr Daten die Geheimdienste sammeln, desto mehr und größere Heuhaufen | |
| bilden sie. Und desto schwerer fällt es ihnen, die Nadel in ihnen zu | |
| finden. Daten zu bekommen ist heute nicht das Problem. Das Problem ist, | |
| darin etwas zu erkennen. | |
| Zur Auswertung der Daten gibt es doch Computer-Algorithmen. | |
| Die lösen jede Menge falschen Alarm aus. Nach 9/11 sprach die NSA von | |
| Computermacht. Wir benutzen die Algorithmen, um Muster zu bestimmen und | |
| Bedrohungen zu identifizieren. Doch das funktioniert nicht besonders gut. | |
| Hat die NSA seit dem 11. September 2001 nicht dazugelernt? | |
| Es wird immer schlimmer, je mehr Daten sie anhäuft, auch weil sie zunehmend | |
| spezifische persönliche Informationen sammelt. Die ganze Sache ist | |
| metastasiert. | |
| Haben Sie ein Beispiel für persönliche Daten, die gesammelt werden? | |
| Ein Beispiel, das Edward Snowden öffentlich gemacht hat, ist die geheime | |
| Anordnung des sogenannten Fisa-Gerichtes (benannt nach dem Foreign | |
| Intelligence Surveillance Act, dem Gesetz zum Abhören in der | |
| Auslandsaufklärung) an die Telekommunikationsgesellschaft Verizon. Sie muss | |
| seither täglich mehr als 100 Millionen Telefonberichte an die NSA | |
| weitergeben. Die NSA will so mögliche Bedrohungen entdecken. Aber die Menge | |
| der Daten übersteigt ihre Analysemöglichkeiten. | |
| Gibt es keine Computerprogramme, die dafür gut genug sind? | |
| Die Besten bei der NSA hatten das Problem schon in den 1990ern gelöst. Sie | |
| haben ein Programm entwickelt … | |
| Sie meinen „ThinThread“? | |
| Ja. Es war ein außergewöhnliches Programm. Es analysierte Daten, hatte | |
| einen eingebauten Schutz für die Privatsphäre der Bürger und war kein | |
| geheimes Überwachungsprogramm. Ich kannte es gut. Ich habe es nach 9/11 für | |
| die NSA benutzt. Doch die Führung der NSA hat das Programm abgelehnt. Und | |
| stattdessen entschieden, Milliarden von Dollar an den | |
| militärisch-industriellen Komplex zu zahlen, um ein anderes Programm zu | |
| kaufen, das zudem nicht funktioniert. | |
| Warum, glauben Sie, wurde das getan? | |
| Die NSA war nicht auf ihre Mission fokussiert, die Nation zu schützen. | |
| General Michael Hayden, der damalige Chef der NSA, hat das von dem privaten | |
| Konsortium SAIC entwickelte Programm „Trail Blazer“ gekauft. Es hat | |
| Milliarden Dollar gekostet. Es verletzt die Privatsphäre von unschuldigen | |
| Bürgern. Und es funktioniert nicht. | |
| Sie sagen: Hayden hat zugunsten des privaten Unternehmens SAIC entschieden? | |
| Und gegen das Interesse des amerikanischen Volkes? | |
| Er hat die nationale Sicherheit verkauft. Er hat Milliarden in totales | |
| Versagen investiert. Nach 9/11 ging es weiter mit „Stellar Wind“. Das ist | |
| der Code-Name für allgemeine Überwachungsprogramme, die individualisierte | |
| Informationen über unbescholtene Bürger erfassen. Ohne richterlichen | |
| Befehl, ohne Verdacht, ohne Grund. Das Weiße Haus hat das erlaubt. Frei | |
| nach dem Motto: „Erst besorgen wir die Daten. Später verstehen wir sie.“ | |
| Ich habe sehr früh vor „TrailBlazer“ und „Stellar Wind“ gewarnt. 9/11 … | |
| ein fundamentales Versagen der NSA. Haydens Antwort darauf war, die | |
| Verfassung zu verletzen. | |
| Gab es in der Geschichte der NSA einen Wendepunkt? | |
| Die NSA wurde 1952 von Präsident Harry Truman gegründet – gegen die | |
| kommunistische Bedrohung durch die Sowjetunion. Natürlich hat sie auch auf | |
| den Rest der Welt geschaut, auf Kuba, Albanien, Nordkorea, das | |
| kommunistische China, Nordvietnam. Plus all die Stellvertreterkriege | |
| während des Kalten Krieges. Als Experte für Ostdeutschland war ich Teil | |
| davon. Aber mit dem Fall der Berliner Mauer und insbesondere seit dem | |
| Kollaps der Sowjetunion 1991 gab es die Bedrohung durch den roten Bären | |
| nicht mehr. | |
| Was geschah, nachdem die NSA ihren Feind verlor? | |
| Sie geriet in eine Identitätskrise. Hinzu kam, dass die NSA genauso | |
| strukturiert war wie der Feind, mit dem sie sich befasst hatte: das | |
| kommunistische System. | |
| Was meinen Sie damit? | |
| Eine Institution, die wie ihr Feind wird, um ihn besser verstehen zu | |
| können. Die NSA hat sich in einer Kommando- und Kontrollspirale | |
| organisiert. Sie organisierte sich wie ein monolithisches, stalinistisches | |
| Regime. Als in den 1990er Jahren das Internetzeitalter begann, war sie noch | |
| ihrer Mentalität aus dem Industriezeitalter verhaftet. | |
| Die NSA war also stark nur gegen die Sowjetunion, die technologisch schwach | |
| war? | |
| Für die NSA war die bipolare Welt des Kalten Krieges simpel. Danach wird es | |
| hingegen extrem kompliziert: Die Bedrohung ist nicht mehr klar. Die | |
| Kommunikation in der Welt verlagert sich zunehmend auf das Internet. In den | |
| 1990er Jahren versucht die NSA, technisch aufzuholen. Doch sie versuchte es | |
| im industriellen Maßstab, statt zunächst viel kleinere Schritte zu gehen. | |
| Sie verbündet sich mit dem militärisch-industriellen Komplex und übernimmt | |
| das, was sich im Industriezeitalter bewährt hat, einfach ins | |
| Informationszeitalter. | |
| Hat es damals eine Diskussion darüber gegeben, die NSA als überflüssig | |
| gewordenes Organ des Kalten Krieges aufzulösen? | |
| Nein. Und die NSA ist immer noch genauso organisiert wie im Kalten Krieg. | |
| Wer ist der neue Feind der NSA? | |
| Das ist das Problem. Vor 9/11 hatte die NSA, wie gesagt, eine | |
| Identitätskrise. Nach 9/11 wird plötzlich klar, wer die Bedrohung ist: der | |
| Terrorismus. Das ist der neue existenzielle Fokus, Zweck und Aufgabe für | |
| die NSA. Dabei ist 9/11 ein fundamentales Versagen der Institution. | |
| Warum? | |
| Sie hatte entscheidende Informationen, um 9/11 zu verhindern. Aber sie | |
| konnte sie nicht verstehen. Und sie hat sie nicht mit den entscheidenden | |
| Teilen der Regierung geteilt. | |
| Wer waren diese „entscheidenden Teile“ der Regierung? | |
| Das Weiße Haus, die CIA, das FBI. Die NSA hielt entscheidende Dokumente | |
| zurück, etwa Informationen über terroristische Verstecke, Vorgänge im | |
| Jemen. Weil sie die nicht weitergegeben hat, war niemand in der Lage, die | |
| einzelnen Punkte miteinander zu verbinden. Aber die Führung der NSA | |
| betrachtete 9/11 nicht als Versagen, sondern als Chance, den Ruhm der NSA | |
| wiederherzustellen. Die neue Bedrohung war auch eine Gelegenheit, alles | |
| Geld zu bekommen, das sie haben wollte. Meine Vorgesetzte Maureen Baginski | |
| hat damals gesagt: „9/11 war ein Geschenk für die NSA.“ Die Überwachung | |
| begann mit Telefondaten, dann E-Mails, dann das Internet, dann | |
| Kreditkarteninformationen. Das ist eine Obsession der NSA. Es ist ihre Art, | |
| zu kompensieren, dass sie die Informationen zu 9/11 verpasst hat. Die NSA | |
| war besessen davon, alles wissen zu wollen. Wie die Stasi in | |
| Ostdeutschland. | |
| Sie vergleichen die NSA mit der Stasi? | |
| Die Stasi ist sanft im Vergleich. Selbst mit der besten Technologie ihrer | |
| Zeit konnte sie simultan nur 40 Leute abhören. | |
| Wieso ist die NSA für die Bürger gefährlich, wenn sie doch gar nicht in der | |
| Lage ist, ihre gesammelten Daten auszuwerten? | |
| Es wird eine rote Linie überschritten. Das Vorliegen dieser Informationen | |
| macht jeden verdächtig, der Staat wird zum Überwachungsstaat. Die NSA wird | |
| die Daten über unbescholtene Bürger benutzen, wenn sie sie hat und darin | |
| nach bestimmten Mustern suchen. Ich kann gar nicht genug betonen, wie | |
| extrem verlockend es für Geheimdienste ist, alles aufzusaugen. Der Staat | |
| richtet sich gegen seine eigenen Bürger, etabliert einen gigantischen | |
| Apparat, in dem auf Knopfdruck alles verfügbar ist. | |
| Ist die NSA reformierbar? | |
| Sie ist außer Kontrolle geraten. Es ist ihr gelungen, die kritischen Leute | |
| im Kongress auf Linie zu bringen. Es gibt einen Präsidenten, der diese | |
| geheime Macht nicht abgeben will. Es gibt unerhörte Verletzungen der | |
| Verfassung. Die NSA müsste komplett restrukturiert werden. Schon im Kalten | |
| Krieg hat die NSA immer nach Wegen außerhalb des Gesetzes gesucht. | |
| Können Sie Beispiele nennen? | |
| Die Operation „Shamrock“, mit der sämtliche elektronischen Telegramme, die | |
| in die USA hinein- und aus den USA hinausgingen, bei der NSA landeten. | |
| Sind Nachrichtendienste überhaupt nötig? | |
| Es gibt einen Platz für Aufklärung über andere Staaten. Aber keinen für | |
| einen Staat, der seine eigenen Bürger und die Bürger anderer Länder | |
| überwacht. Der Staat benutzt es am Ende gegen seine eigenen Leute. Für | |
| andere Zwecke. Das zeigt das Beispiel der DDR. | |
| Mit welchem Land in Europa kooperiert die NSA am besten? | |
| Mit dem britischen Geheimdienst Government Communications Headquarters | |
| (GCHQ). Das ist eine Sonderbeziehung, ähnlich der zu den Diensten | |
| Australiens, Neuseelands und Kanadas. | |
| Und in Kontinentaleuropa? | |
| Vermutlich der BND. Davon werden Sie noch mehr hören. Deutschland wird als | |
| sogenanntes Drittland betrachtet. Aber die NSA hat langjährige geheime | |
| Abkommen mit dem Bundesnachrichtendienst. Und der BND hat seine eigenen | |
| Abkommen mit verschiedenen Telekommunikationskonzernen. | |
| Warum sagen Sie nicht einfach, was der BND tut? | |
| Ich bin seit fast sechs Jahren aus dem NSA raus. Ich kann nur nahelegen, | |
| dass es geheime Absprachen gibt. Und Sie sehen ja selbst das | |
| außergewöhnliche Unbehagen der deutschen Regierung. Sie haben in | |
| Deutschland ein Schatten-Überwachungssystem. | |
| Sie sprechen Deutsch und kennen Deutschland. Warum glauben Sie, dass es | |
| bislang keinen Whistleblower aus dem BND gibt? | |
| Das müsste jemand sein, der bereit ist, dieselben Risiken einzugehen wie | |
| Snowden und ich. Wenn Sie ein Whistleblower werden, geht die Regierung | |
| gegen Sie vor. In meinem Fall hat die Regierung mein Leben, meine Familie, | |
| meine Freunde zerstört. Das meiste von alldem ist nie öffentlich geworden. | |
| Genau wie jetzt Snowden waren Sie vor ein paar Jahren wegen Verletzung des | |
| Spionagegesetzes von 1917 angeklagt. Heute sind Sie ein freier Mann. Was | |
| sagen Sie zu Snowdens Entscheidung, Asyl im Ausland zu suchen und nicht | |
| zurückzukommen? | |
| Er hat gesehen, was mit mir und den anderen passiert ist. Er sieht, dass | |
| der Ex-CIAler John Kiriakou ins Gefängnis kam, weil er Folter und Folterer | |
| enthüllt hat. Er hat gesehen, wie viele Anklagen ich bekam, als ich den | |
| massiven Missbrauch der NSA enthüllt habe. Die Obama-Regierung führt eine | |
| unbarmherzige und rücksichtslose Kampagne gegen jeden, der es wagt, die | |
| Wahrheit zu sagen. Snowden ist heute der Staatsfeind Nummer eins für das | |
| Geheimdienstregime. | |
| Wie muss man sich Ihr Leben heute vorstellen? | |
| Ich musste alles neu aufbauen. Die Regierung hat mein Leben zerstört. Aber | |
| meine Freiheit ist es wert. Ich arbeite in einem Computerladen und widme | |
| den Rest meines Lebens der Verteidigung von Leben, Freiheit und Glück aller | |
| Menschen. Ich will nicht, dass auf Schritt und Tritt Informationen über | |
| mich gesammelt werden. Ostdeutschland hat einen Zaun um das Land gebaut, um | |
| die Bürger drin zu halten. Die USA haben einen digitalen Zaun errichtet. In | |
| einer Gesellschaft, in der völlig unschuldige Menschen so behandelt werden, | |
| will ich nicht leben. | |
| Der Gefreite Bradley Manning und Edward Snowden haben riesige Datenmengen | |
| aus dem Apparat herausgeschmuggelt. Fehlt es in den | |
| Sicherheitsinstitutionen der USA an Kontrolle? Oder gehen die Spitzen | |
| dieser Institutionen von absoluter Loyalität ihrer Beschäftigten aus? | |
| Der Aktivist Daniel Ellsberg dachte 1971, als er geheime Pentagon-Papiere | |
| über den Vietnamkrieg enthüllte, dass es mehr Whistleblower geben würde. | |
| Aber die meisten Leute haben Angst, ihren Job zu verlieren. Sie werden | |
| kontrolliert, sind mit Autoritarismus konfrontiert, müssen | |
| Vertraulichkeitsvereinbarungen unterschreiben. Ich habe eindeutig meine | |
| Vertraulichkeitsvereinbarung verletzt. Das war ein Akt des Ungehorsams. | |
| Die Privatwirtschaft spielt eine wachsende Rolle in US-Geheimdienst und | |
| -Militär. Ist es mehr die US-Regierung, die das Silicon Valley zur | |
| Kollaboration drängt, oder sind es eher die Unternehmen, die mehr | |
| Zusammenarbeit wollen? | |
| Es gibt eine unheilige und mächtige Allianz zwischen der Regierung und | |
| diesen Unternehmen. Die Regierung lagert immer mehr an diese Unternehmen | |
| aus und muss sich deshalb die extrem komplexen Systeme anpassen, die diese | |
| entwickeln. Dabei füllen sich einerseits die Taschen der Unternehmen – und | |
| bleiben andererseits eine Menge Leute in der Regierung beschäftigt. Vor | |
| just diesem Komplex hat uns Präsident Eisenhower in seiner Abschiedsrede | |
| gewarnt. | |
| Aber er hat den militärisch-industriellen Komplex gemeint. Nicht den | |
| Geheimdienst. | |
| Zum militärisch-industriellen Komplex gehören heute der | |
| Cyber-Industrial-Komplex und der Kongress. Es ist ein | |
| Arbeitsbeschaffungsprogramm, über das niemand spricht. Dabei geht es um | |
| Billionen von Dollar, die seit 9/11 für den sogenannten Heimatschutz und | |
| für die Verteidigung ausgegeben worden sind. | |
| Microsoft hilft der US-Regierung, private Nachrichten seiner Kunden zu | |
| entschlüsseln. Haben die Unternehmen überhaupt die Wahl, „no“ zu sagen, | |
| wenn die NSA Daten verlangt? | |
| Natürlich. Diese Unternehmen tun das nicht umsonst. Sie bekommen Anreize | |
| und besonderen Schutz. | |
| Der Staat zwingt sie. | |
| Mag sein. Aber sie könnten das anfechten. Tun sie aber nicht. Microsoft | |
| wirbt damit, dass das Privatleben seiner Kunden Priorität hat. Und dann | |
| hilft Microsoft der Regierung, die Privatsphäre der Kunden zu | |
| entschlüsseln. | |
| 18 Jul 2013 | |
| ## AUTOREN | |
| Dorothea Hahn | |
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