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# taz.de -- Bürgerkrieg in Syrien: Rebellen attackieren Assads Konvoi
> Syrische Rebellen haben in Damaskus den Konvoi von Präsident Baschar
> al-Assad angegriffen. Assad blieb bei der Attacke angeblich unverletzt.
Bild: Fortschreitender Grad der Zerstörung: Satellitenbild der syrischen Stadt…
DAMASKUS/ISTANBUL/AMMAN dpa/rtr | Syriens Präsident Baschar al-Assad ist am
Donnerstag nach Angaben von Rebellen nur knapp einem Attentat entkommen -
und jeder will es gewesen sein. Islam Allusch von der Rebellen-Organisation
Liwa al-Islam sagte der Nachrichten Agentur Reuters, Aufständische hätten
in der Hauptstadt Damaskus Assads Konvoi mit Raketen getroffen, als dieser
auf dem Weg zu einer Moschee gewesen sei. Der Präsident sei nicht getroffen
worden, nach Informationen aus dem Regierungsumfeld aber einige seiner
Begleiter, sagte Allusch.
Auch die Rebellen-Allianz Tahrir al-Sham sprach gegenüber der dpa von
Artilleriebeschuss ihrerseits in dem Bezirk Malki, in dem die Moschee
liegt. Der Kommandeur der Tahrir-al-Scham-Brigade, Firas al-Bitar, erklärte
in einer Videobotschaft, seine Brigade habe den Konvoi des Präsidenten auf
seinem Weg zu einer Moschee mit Granaten angegriffen. Sollte der Konvoi
tatsächlich getroffen worden sein, wären die Rebellen so nah wie nie zuvor
an den Präsidenten herangekommen.
Das syrische Staatsfernsehen sendete kurz darauf Bilder, die den Angaben
zufolge Assad am Donnerstag beim Gebet in einer Moschee in Damaskus
zeigten. Auf den Bildern sah es so aus, als ob Assad unverletzt war. Aus
Sicherheitsgründen wurden die Bilder eine Stunde nach dem Gebet
ausgestrahlt. Auch Oppositionsführer Ahmed al-Dscharba setzte sich
medienwirksam in Szene. Der Vorsitzende der Nationalen Syrischen Koalition
tauchte unangekündigt zum Gebet in einer Moschee in der umkämpften Stadt
Daraa auf. Laut Regimegegnern reiste er von Jordanien aus ein.
In der islamischen Welt hat das Fest des Fastenbrechens begonnen, das den
Monat Ramadan beendet. Ungeachtet dessen bombardierte die syrische
Luftwaffe mutmaßliche Stellungen der Rebellen in mehreren Städten. Kurden
und Islamisten kämpften in der Ortschaft Ras al-Ain gegeneinander.
## USA erhöhen humanitäre Hilfe
Die USA erhöhen ihre humanitäre Hilfe für das Bürgerkriegsland nun auf mehr
als eine Milliarde Dollar. Präsident Barack Obama kündigte am Mittwoch in
einer Mitteilung zum Ende des Ramadans in der muslimischen Welt an, dass
die Amerikaner 196 Millionen Dollar zusätzlich für Syrien bereitstellen.
„Viele von uns hatten die Gelegenheit des Fastenbrechens mit unseren
muslimischen Freunden und Kollegen - eine Tradition, die uns daran
erinnert, dankbar für unsere Segnungen zu sein und Mitgefühl mit den
weniger Wohlhabenden unter uns zu zeigen“, sagte er. Dazu gehörten
Millionen Syrier, die fern ihrer Heimat, Familien und Lieben seien.
Von der neuen Hilfssumme sollen 155 Millionen direkt nach Syrien fließen
und 41 Millionen an syrische Flüchtlinge in Jordanien, dem Libanon, der
Türkei, dem Irak und Ägypten, wie das US-Außenministerium mitteilte.
Die syrische Armee hat am Mittwoch in der Nähe von Damaskus zahlreiche
Rebellen aus dem Hinterhalt getötet. Das der Opposition nahe stehende
Syrische Beobachtungszentrum für Menschenrechte meldete 62 tote Rebellen,
die staatliche Nachrichtenagentur Sana sprach von „Dutzenden“ Toten. Ihren
Angaben zufolge handelte es sich bei den Kämpfern um Mitglieder der Gruppe
Dschabat al-Nusra, die mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida in Verbindung steht.
Die Rebellen, unter denen sich auch Ausländer befunden hätten, seien im
Morgengrauen in einem Hinterhalt bei Adra, einem Vorort der Hauptstadt,
getötet worden, hieß es.
## Schutt und Asche
Unterdessen legte die Menschenrechtsorganisation Amnesty International in
London Satellitenbilder vor, die das Ausmaß der Zerstörung der größten
syrischen Stadt Aleppo nach den monatelangen Kämpfen zwischen Rebellen und
Regierungstruppen zeigen sollen. Darauf sind nach Angaben der Aktivisten
Hunderte zerstörte Häuser und mehr als tausend Straßensperren zu sehen, die
auf heftige Kämpfe hindeuten.
In Syrien toben seit rund zwei Jahren schwerste Kämpfe zwischen
Regierungstruppen und Rebellen. Mehr als 100.000 Menschen sind dabei
bereits getötet worden. Derzeit kontrollieren Assads Truppen den Süden und
die Mitte des Landes. Die Rebellen haben die Oberhand im Norden. Nach
Monaten der Rückschläge hatten die Aufständischen zuletzt wieder Erfolge
vermeldet.
8 Aug 2013
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