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# taz.de -- „Guardian“-Redakteur über Zerstörung: „Cameron schickte hoh…
> Richard Norton-Taylor spricht über den Druck von Regierung und
> Geheimdiensten auf den „Guardian“ und sagt, weshalb das Blatt die
> Festplatten zerstörte.
Bild: Hände hoch und her mit der Festplatte!
taz: Herr Norton-Taylor, warum hat der Guardian nicht über die
Festplatten-Zerstörung berichtet, als dies Ende Juli passierte?
Richard Norton-Taylor: Regierung und Geheimdienste haben damals großen
Druck ausgeübt. Premier David Cameron schickte seinen höchsten Beamten zu
unserer Chefredaktion. Die stimmte der Zerstörung zu. Man wollte die
Regierung nicht durch einen Bericht über die Aktion provozieren, denn sie
hätte juristisch reagieren können. Dann hätten wir das Material aushändigen
müssen, und der Richter hätte wohl eine einstweilige Verfügung verhängt.
Wir hätten dann bis zum Prozess nicht mehr über die Spähaktion berichten
dürfen.
Warum hat Chefredakteur Alan Rusbridger nun doch berichtet?
Einzelne Journalisten hatten ohnehin schon darüber geschrieben. Auch
erhöhte die Regierung den Druck auf uns, indem sie David Miranda, den
Lebenspartner unseres Journalisten Glenn Greenwald, neun Stunden lang
festhielt und verhörte.
Regierung und Geheimdienste müssen gewusst haben, dass es Kopien des
Materials gibt.
Ja, das sollte man annehmen. Vielleicht wollte die Regierung Washington
zeigen, dass sie etwas unternimmt. Man befürchtete wohl, dass Russland oder
China sich ins Guardian-Computersystem hacken könnten. Die Zerstörung war
eher ein symbolischer Akt.
21 Aug 2013
## AUTOREN
Ralf Sotscheck
## TAGS
Guardian
Großbritannien
NSA
David Miranda
NSA-Affäre
The Guardian
Schwerpunkt Pressefreiheit
The Guardian
Glenn Greenwald
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