| # taz.de -- Verfassungsschutz Niedersachsen: Noch mehr Journalisten bespitzelt | |
| > Nicht nur über „taz“-Autorin Andrea Röpke und andere sammelte der | |
| > Verfassungschutz jahrelang Daten. Laut „Spiegel“ traf es noch mehr | |
| > Journalisten als bekannt. | |
| Bild: Sie hat mittlerweile schon Strafanzeige gestellt: Andrea Röpke | |
| HANNOVER dpa/taz | Der niedersächsische Verfassungsschutz hat nach einem | |
| Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ offenbar Daten über mehr | |
| Journalisten gesammelt als bislang bekannt. Bei den Recherchen in der | |
| Datenbank des Amtes seien die Mitarbeiter auf sieben weitere Journalisten | |
| gestoßen, berichtet das Blatt. Einige von ihnen rechne das Amt der | |
| autonomen Szene zu. Sie würden als „Zweifelsfälle“ gelten. Das Amt prüfe | |
| derzeit, ob es überhaupt eine rechtliche Grundlage für die Erfassung gibt. | |
| Zu den neuen Fällen gehört unter anderem André Aden, der überwiegend als | |
| Fotograf arbeitet. Unter anderem für das Netzwerk „Recherche Nord“, einen | |
| Zusammenschluss von Journalisten, die das rechtsextremistische Milieu | |
| durchleuten. | |
| Die Präsidentin des Amtes, Maren Brandenburger, gehe von einem | |
| Organisationsversagen ihrer Behörde aus, nachdem bereits Mitte September | |
| sieben Fälle bekannt geworden waren. Scheinbar seien nicht einmal | |
| Referatsleiter von ihren Mitarbeitern informiert worden, welche Namen in | |
| die Datenbank eingepflegt wurden. Das Landesamt war am Sonntag zunächst | |
| nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. | |
| Innenminister Boris Pistorius (SPD) hatte am Freitag angekündigt, die | |
| Arbeit der Behörde auf den Prüfstand zu stellen. Von kommender Woche an | |
| sollten alle zu rund 9.000 Personen in Niedersachsen gespeicherten | |
| Datensätze unter die Lupe genommen werden. Brandenburger hatte die Leitung | |
| des Amtes im März übernommen. | |
| Die Rechtsextremismusexpertin und taz-Autorin Röpke hat inzwischen bei der | |
| Staatsanwaltschaft Hannover Strafanzeige wegen Urkundenunterdrückung | |
| gestellt. Auch der Sportjournalist Ronny Blaschke, der sich unlängst als | |
| weiterer Betroffener geoutet hatte, kündigte rechtliche Schritte an. | |
| 29 Sep 2013 | |
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