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# taz.de -- Anti-Atomkraft-Bewegung der Medusen: Quallen gegen Atomkraft
> In Südschweden haben Quallen Teile eines Atomkraftwerks für 20 Minuten
> lahmgelegt. Die neue Bewegung könnte sich noch häufiger formieren.
Bild: Im Kampf gegen AKWs: Quallen
BERLIN taz | Ein Quallenschwarm hat es geschafft, dass ein Atomkraftwerk
heruntergefahren wurde. Wie viele andere Atomkraftwerke ist auch das AKW
Oskarshamn am Kalmarsund an der Ostsee nah am Wasser gebaut, um die
Reaktoren mit wenig Aufwand konstant kühlen zu können. Dieses Kühlsystem
haben die Quallen verstopft. Sie schwammen in die Rohre, die das Kühlwasser
für den Reaktor 3 liefern.
Eine Gefahr für Mensch und Umwelt habe zu keinem Zeitpunkt bestanden, so
die Betreiberfirma Oskarshamn Kraftgrupp AB (OKG), eine Tochter des
deutschen Energiekonzerns Eon. Reaktor 3 hat eine Leistung von 1.400
Megawatt und ist damit der größte Siedewasserreaktor der Welt. OKG-Sprecher
Anders Osterberg sagte der [1][New York Times]: „Wir hoffen, dass wir das
Problem mit den Quallen gelöst haben. Aber wir sind nicht sicher. Sie
können zurück kommen.“
Die Quallen seien 18 Meter unter der Meeresoberfläche in die Rohre
geschlüpft Dort saugt das Kraftwerk kaltes Wasser an, um den Reaktor samt
Turbinensystem zu kühlen. Die qualligen Aktivisten hätten es aber nicht in
die Nähe des Reaktors geschafft. „Es gab kein Risiko eines nuklearen
Unfalls.“
## Meerestiere stören öfter
Die einzig Gefährdeten seien die Quallen gewesen: Der Druck des
Filtersystems hätte sie umbringen können. „Es gibt kein Quallen-Dinner“,
sagte Osterberg.
Meerestiere im Kühlwasser sind kein unbekanntes Phänomen. 2005 schwammen
schon mal Quallen in das AKW Oskarshamn. 2011 wurden zwei Reaktoren eines
Kraftwerks an der schottischen Südostküste lahmgelegt, weil Quallen die
Filtern des Kühlsystems verstopften. Das gleiche Problem gab es 2012 im
Reaktor des kalifornischen Atomkraftwerks Diablo Canyo.
2 Oct 2013
## LINKS
[1] http://www.nytimes.com/2013/10/02/world/europe/jellyfish-invasion-paralyzes…
## AUTOREN
Julia Neumann
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Fukushima
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