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# taz.de -- CO2-Ranking der Fluggesellschaften: TunisAir fliegt klimafreundlich…
> Der Airline Index von Atmosfair zeigt: Fluggesellschaften verbessern zwar
> ihre Energieeffizienz – aber der Gesamtausstoß an CO2 steigt.
Bild: Für die gleiche Strecke verbrauchen manche Fluggesellschaften doppelt so…
BERLIN taz | Die Fluggesellschaften verbessern zwar ihre Energieeffizienz,
stoßen aber trotzdem immer mehr klimaschädliche Gase aus. Dies geht aus
einem Airline Index hervor, den die Klimaschutzfirma [1][Atmosfair] am
Montag veröffentlicht. Im vergangenen Jahr haben die Fluggesellschaften
ihre CO2-Emissionen pro Passagier und Kilometer um rund ein Prozent im
Vorjahresvergleich gesenkt. Da der Passagierluftverkehr weltweit aber um
fünf Prozent gewachsen ist, sind insgesamt die CO2-Emissionen deutlich
gestiegen.
Im internationalen Vergleich schnitt die tunesische Regionalfluglinie
Tunisair Express am besten ab. Die deutsche Ferienflieger landeten in der
Spitzengruppe, während sich die Lufthansa leicht verschlechterte. Über die
gemeinnützige Firma Atmosfair können Fluggäste ihren spezifischen
CO2-Ausstoß kompensieren, indem sie der Firma Geld überweisen, die damit
Klimaschutzprojekte finanziert.
Die besten Werte im internationalen Vergleich erreichen Fluggesellschaften,
die moderne Flugzeuge einsetzen, die gut zu der Streckenlänge und dem
erwarteten Passagieraufkommen passen. Zudem müssen sie möglichst viele
Sitze in der Kabine unterbringen – was nicht jedem Passagier gefällt – und
sowohl Sitze als auch den Frachtraum gut auslasten.
„Die Unterschiede zwischen den Fluggesellschaften können erheblich sein“,
sagt Atmosfair-Geschäftsführer Dietrich Brockhagen. „Der
Treibstoffverbrauch pro Passagier und Kilometer kann auf der derselben
Strecke bei einer Fluggesellschaft mehr als doppelt so hoch sein wie bei
einem anderen Anbieter.“ Atmosfairs internationaler Vergleich soll
Fluggäste animieren, sich für einen möglichst effizienten Anbieter zu
entscheiden.
## Kurzstreckenflüge verursachen am meisten CO-Ausstöße
Atmosfair berücksichtigt dabei auch spezifische Unterschiede zwischen
Kurz-, Mittel- und Langstreckenflügen. Der Grund: Im Unterschied zum Auto
gibt es in der Fliegerei keine einfache Maßzahl wie den CO2-Ausstoß pro
Kilometer. Jedes Flugzeug muss nämlich starten und auf eine Mindestflughöhe
steigen, egal wie weit es danach fliegt.
Daher ist der CO2-Ausstoß pro Passagier und Kilometer auf
Kurzstreckenflügen aus physikalischen Gründen immer höher als auf der
Mittelstrecke. Auf Langstreckenflügen steigt der spezifische Ausstoß wieder
an, weil der Treibstoff, der am Ende des Fluges benötigt wird, bis dahin
transportiert werden musste und so für zusätzliches Gewicht sorgte.
Die kleine tunesische Regionalfluglinie schaffte mit ihren eng bestuhlten
und gut ausgelasteten Turboprop-Maschen den Sprung auf Platz eins der
Weltrangliste. Die deutsche TuiFly schafft die weltweit höchste Effizienz
aller Fluggesellschaften, die mehr als eine Million Passagiere pro Jahr
befördert; auch im Gesamtvergleich aller Charterfluggesellschaften liegt
sie auf dem ersten Platz.
Die deutsche Condor landete in der Gesamtwertung auf Platz sechs. Air
Berlin kam auf Platz 12, die Lufthansa erreichte Platz 67. Zwar konnte sich
die Lufthansa in der Flotte verbessern; gleichzeitig fielen die
Auslastungsgrade bei Passagieren und Beiladefracht um rund zwei
Prozentpunkte.
28 Oct 2013
## LINKS
[1] http://www.atmosfair.de/
## AUTOREN
Richard Rother
## TAGS
CO2-Emissionen
Klima
Energieeffizienz
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Emissionen
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Airline
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