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# taz.de -- Kommentar Thailand: Die Armee als Moderator
> Nach der demonstrativen Zurückhaltung der Polizei ist Thailand
> vorübergehend zur Ruhe gekommen. Die Hintergründe der Proteste aber
> bleiben.
Bild: Thailand Ende November: Demonstranten besetzen das Finanzministerium in B…
Die Charme-Offensive der Polizei nach den gewalttätigen Protesten wird zu
Recht gepriesen. Es ist allen Akteuren hinter den Kulissen hoch
anzurechnen, dass Bangkok zunächst einmal zur Ruhe gekommen ist. Im
politischen Konflikt gab es bereits genug Tote und Verletzte.
Wobei diese Offensive, die zeitlich mit den Vorbereitungen für den
Geburtstag des Königs zusammenfällt, nur eine Waffenruhe und keine
nachhaltige Lösung ist.
In Thailands politischem Gefüge mischen viele Akteure mit. Da ist der sich
als Rebell gebärende Anführer der Proteste, Suthep Thaugsuban, der
angekündigt hat, dass die Demonstrationen weiter gehen werden. Er
beabsichtigt, nicht nur die Regierung von Premierministerin Yingluck
Shinawatra zu stürzen, sondern dem Land eine andere politische Ordnung in
Form eines nicht gewählten „Volksrates“ für einen bislang ungenannten
Zeitraum aufzudrücken.
Eine bedeutende Rolle haben auch die „Rothemden“ inne, die mehrheitlich
Anhänger des 2006 vom Militär gestürzten damaligen Regierungschefs Thaksin
Shinawatra sind und dessen Schwester Yingluck 2011 zu einem Erdrutschsieg
verhalfen.
Im Zuge der von Suthep angeführten Proteste hatten die Rothemden eine
„Gegendemo“ abgehalten, bis deren führende Köpfe sich dazu entschlossen,
ihre Anhänger nach Hause zu schicken, um von sich aus weitere Eskalationen
zu vermeiden. Die „Rothemden“ würden sich widersetzen, sollte Yinglucks
Regierung entmachtet werden - sei es durch das Militär oder die Justiz, wie
bereits in der Vergangenheit geschehen.
Mit der wichtigste Akteur ist das Militär. Bislang hat Armeechef Prayuth
Chan-ocha keine Anstalten gemacht, sich auf die Seite der Demonstranten zu
stellen. Eher zog er es vor, in die Rolle des Mediators zu schlüpfen, um –
in Anwesenheit anderer militärischer Befehlshaber – Suthep an einen Tisch
mit Yingluck zu nötigen, die mehrfach Verhandlungsbereitschaft signalisiert
hat.
Seit dem Putsch von 2006 ist jedoch zunehmend deutlich geworden, wie tief
gespalten auch das Militär ist. Ein weiterer Putsch, wenn er denn käme,
würde die Streitkräfte zerreißen.
4 Dec 2013
## AUTOREN
Nicola Glass
## TAGS
Thailand
Bangkok
Massenproteste
Yingluck Shinawatra
Thailand
Protest
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