# taz.de -- Eskalation der Krise in Thailand: Tränengas und Gummigeschosse | |
> Die Demonstranten in Bangkok fordern weiter den Sturz der Regierung und | |
> liefern sich Gefechte mit der Polizei. Die reagiert mit Tränengas und | |
> Wasserwerfern. | |
Bild: Ein Demonstrant in Bangkok wirft einen Tränengas-Kanister zurück in Ric… | |
BANGKOK ap/dpa | Die politische Krise in Thailand hat sich am Montag mit | |
neuen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei weiter | |
zugespitzt. Nach einem Wochenende der Gewalt sammelten sich die Anhänger | |
der Opposition, die den Rücktritt der Regierung fordern, vor dem schwer | |
abgeriegelten Büro von Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra. Die Polizei | |
setzte Tränengas, Wasserkanonen und Gummigeschosse ein, um sie zu | |
vertreiben. Demonstranten warfen Steine auf die Beamten und rissen Teile | |
der Sicherheitsabsperrung ein. | |
Unter dichten Tränengasschwaden versuchten Regierungsgegner, die zwei Meter | |
hohen Betonbarrieren und den Stacheldraht zu überwinden, mit denen die | |
Sicherheitskräfte wichtige staatliche Einrichtungen verbarrikadiert haben. | |
Sanitäter der Armee waren mit Bahren unterwegs, um Verletzte zu bergen. Die | |
Polizisten waren mit Gasmasken im Einsatz. | |
In einer landesweit ausgestrahlten Fernsehansprache appellierte der | |
stellvertretende Regierungschef Surapong Tovichakchaikul an die | |
Demonstranten, das Image und die Wirtschaft des Landes nicht weiter zu | |
beschädigen. Beobachter befürchten, dass die Lage in einer der größten | |
Volkswirtschaften Südostasiens auf längere Zeit instabil bleiben könnte. | |
Die Proteste kommen kurz vor Beginn der Hochsaison in der | |
Touristikindustrie. | |
Mehrere Universitäten und mehr als 30 Schulen blieben am Montag aus | |
Sicherheitsgründen geschlossen. In der Hotel- und Geschäftsgegend war die | |
Lage ruhig. Die Demonstranten sind vor allem im Regierungsviertel im Westen | |
der Stadt, rund zwei Kilometer nördlich des Königspalastes, einer der | |
Haupttouristenattraktionen der Stadt. | |
Yingluck selbst ist seit Samstag nicht mehr in der Öffentlichkeit | |
erschienen. Doch ein am Montag auf Facebook veröffentlichtes Foto zeigt sie | |
bei einem Treffen mit Regierungsmitgliedern und Polizeichefs. | |
Die Vereinten Nationen schlossen vorsorglich ihr Hauptbüro, das im | |
Regierungsviertel liegt. In einer E-Mail der Sicherheitsabteilung an die | |
Mitarbeiter hieß es, am Montag könnte es „im großen Umfang zu Gewalt | |
kommen“. Die UN-Mitarbeiter sollten daher Regierungsgebäude meiden. | |
Mindestens 60 Schulen blieben geschlossen und viele Büroangestellte | |
erschienen nicht zur Arbeit. | |
Seit mehr als einer Woche fordern Anhänger des Oppositionspolitikers Suthep | |
Thaugsuban den Rücktritt von Yingluck. Am Wochenende schlugen die | |
friedlichen Demonstrationen in Gewalt um; mindestens drei Menschen wurden | |
getötet und 103 verletzt. | |
Der Anführer der Demonstranten blieb am Sonntagabend nach einem Treffen mit | |
Regierungschefin Yingluck Shinawatra kompromisslos. Er verlangt nicht nur | |
den Sturz der Regierung, sondern die Einrichtung eines bislang obskuren | |
Volkskomitees, das vor Neuwahlen eine neue Verfassung ausarbeiten soll. | |
2 Dec 2013 | |
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