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# taz.de -- Baskische Separatistenorganisation ETA: „Wir haben Leid verursach…
> Mehr als 800 Menschen starben bei Anschlägen der Separatisten. Erstmals
> zeigen sich die ETA-Häftlinge reumütig und wollen mit den Behörden
> kooperieren.
Bild: Protest für die Freilassung der ETA-Häftlinge am 7. Dezember im nordspa…
MADRID dpa | Wichtige Annäherung im Dauerkonflikt des Baskenlandes:
Erstmals haben in Spanien inhaftierte ETA-Mitglieder das von ihrer
Separatisten-Organisation verursachte Leid eingestanden. „Wir räumen mit
aller Ehrlichkeit ein, dass wir Leid und vielseitigen Schaden verursacht
haben“, heißt es in einem am Samstag veröffentlichten Kommuniqué des
„Kollektivs der Baskischen Politischen Gefangenen“ (EPPK). Die
Unterzeichner erklärten sich auch zur Zusammenarbeit mit den Behörden
bereit. Die Separatistenorganisation ETA hatte über Jahrzehnte für einen
unabhängigen Staat im Baskenland gekämpft.
Die selbst ernannte Vertretung der ETA-Häftlinge will nun erstmals
gemeinsam mit dem Staatsapparat über die Rückkehr entlassener Aktivisten in
die Gesellschaft und in ein „normales Leben“ sprechen. Nach der Erklärung
eines Gewaltverzichts durch ETA im Oktober 2011 bekräftigt jetzt auch das
EPPK den „Verzicht auf die Methoden der Vergangenheit“.
Zur Zeit sitzen noch rund 600 ETA-Angehörige in Spanien und Frankreich
hinter Gittern. Die Regierungen von Spanien und Frankreich werden
aufgefordert, „alle Notstandssituationen und -maßnahmen außer Kraft zu
setzen“ und „die Haftpolitik radikal zu ändern“.
## Regierung: „ETA ist in der 'Endphase'“
Bisher hatte das EPPK die Hafturteile nicht anerkannt und jeden Dialog mit
den Behörden über eine Wiedereingliederung in die Gesellschaft abgelehnt.
Nun heißt es aber: „Wir könnten akzeptieren, dass der Prozess der Rückkehr
in unsere Häuser im Rahmen des Rechtsweges erfolgt, auch wenn das die
implizite Anerkennung unserer Urteile bedeutet.“
Die spanische Justiz hatte in den vergangenen Wochen rund 50 ETA-Häftlinge
nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte (EGMR)
auf freien Fuß setzen müssen. Der EGMR hatte entschieden, dass die in
Spanien angewandte Praxis bei der Anrechnung von Haftvergünstigungen
illegal ist.
ETA war 1959 als Widerstandsbewegung gegen die Franco-Diktatur gegründet
worden. Die Organisation bekämpfte den spanischen Staat auch nach der
Rückkehr zur Demokratie im Jahr 1975 mit dem Ziel eines unabhängigen
Staates im Baskenland weiter. Bei ETA-Anschlägen wurden mehr als 800
Menschen getötet. Im Oktober 2011 hatte die Organisation zwar die
„definitive Beendigung“ ihres bewaffneten Kampfes verkündet. Sie gab jedoch
bisher weder die Waffen ab noch löste sie ihre Strukturen im Untergrund
auf. Die spanische Regierung hat erklärt, ETA befinde sich in der
„Endphase“.
29 Dec 2013
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