# taz.de -- Mehr Befugnisse für die Polizei: Gefährliches St. Pauli | |
> Nach dem zweiten Angriff auf die Davidwache hat die Hamburger Polizei St. | |
> Pauli und umliegende Stadtteile zu einem zeitlich unbefristeten | |
> Gefahrengebiet erklärt. | |
Bild: Und oben noch bis zum Eimsbütteler Marktplatz: das Gefahrengebiet St. Pa… | |
HAMBURG taz | Wegen der Angriffe auf Polizeibeamte hat die Polizei ab dem | |
Samstag, den 5. Januar, ein Gefahrengebiet eingerichtet - auf unbegrenzte | |
Zeit, oder wie es im Polizeijargon heißt: "lageabhängig bis auf Weiteres". | |
Im Gefahrengebiet, das St. Pauli, Teile von Altona und die Sternschanze | |
umfasst, hat die Polizei weit reichende Befugnisse. Polizeibeamte können | |
beispielsweise Personen verdachtsunabhängig kontrollieren und Platzverweise | |
erteilen. | |
Rund um eine Demonstration für den Erhalt des Autonomen Zentrums Rote Flora | |
war zweimal die Davidwache an der Reeperbahn angegriffen worden. Im | |
Anschluss an die zweite Attacke wurde ein Polizist durch einen Stein schwer | |
verletzt. | |
In den letzten Jahren hat die Hambuger Polizei immer wieder zum Mittel des | |
Gefahrengebiets gegriffen. Meist ist diese Maßnahme zeitlich eng begrenzt. | |
Zuletzt war am Samstag des vierten Advent die gesamte Innenstadt | |
Gefahrengebiet. | |
Das Schanzenviertel erhält diesen Status regelmäßig rund um das | |
Schanzenfest. Es ist auch der Stadtteil, der erstmals unbefristet damit | |
belegt worden war: Fünf Monate lang hatte die Polizei im vergangenen Jahr | |
versucht, auf diese Weise den Drogenhandel rund um den Flora-Park zu | |
bekämpfen. Damals war Kritik daran laut geworden, dass dort vorwiegend | |
Menschen dunkler Hautfarbe kontrolliert wurden. | |
Für Hinweise auf die Täter im Zusammenhang mit dem Angriff auf die | |
Davidwache am 28. Dezember haben der Generalstaatsanwalt und die Polizei | |
eine Belohnung in Höhe von 8.000 Euro ausgesetzt. | |
3 Jan 2014 | |
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