| # taz.de -- Karenzzeiten vor Job in der Wirtschaft: GroKo will Frist für den W… | |
| > Die Große Koalition vollzieht eine Kehrtwende: Eine gesetzliche | |
| > Karenzzeit soll den raschen Wechsel von Regierenden unterbinden. | |
| Bild: Und was ist jetzt mit dem möglichen Vorstandsjob bei der Bahn? | |
| BERLIN taz | Hans-Peter Uhl (CSU) war sich in der Bundestagsdebatte am | |
| Mittwoch noch ganz sicher. Die Karenzzeit für Minister und Staatssekretäre | |
| für deren Wechsel in die Wirtschaft sei „gesetzlich nicht regelbar“. Die | |
| Karenzregel soll allzu schnelle Wechsel wie die des Merkel-Vertrauten | |
| Eckart von Klaeden, der bei der Lobbyabteilung von Daimler anheuerte, | |
| verzögern. | |
| Viele in der Union halten die Karenzzeit allerdings für überflüssig. Man | |
| sieht sich nur aufgrund des Imageschadens durch den Fall Pofalla genötigt, | |
| etwas zu tun. Der Exkanzleramtsminister plant offenbar, in den | |
| Bahn-Vorstand zu wechseln. | |
| Union und SPD bevorzugen eine Selbstverpflichtung des Kabinetts. Von den | |
| Ideen von Linkspartei, Grünen und LobbyControl, die eine verbindliche | |
| gesetzliche Regelung fordern, wollen sie nichts wissen. | |
| Oder wollten? Seit Freitag scheint alles anders. Am Mittwoch galt ein | |
| Karenzgesetz für die Regierungsfraktionen noch bestenfalls als unnötig. Nun | |
| haben offenbar die Justitiare der Regierungsfraktionen in die Literatur | |
| geschaut und entdeckt, dass gerade eine Selbstverpflichtung des Kabinetts | |
| nicht mit der Berufsfreiheit kompatibel wäre. Eine Karenzregelung des | |
| Kabinetts, so die neue Einsicht, gehe gar nicht, ohne dass der Bundestag | |
| dies zuvor per Gesetz beschlossen habe. | |
| Die Linkspartei-Politikerin Halina Wawzyniak verkündete freudig: | |
| „Offensichtlich musste sich die Bundesregierung den Argumenten der | |
| Opposition beugen.“ Das ist eine doch zu optimistische Deutung des | |
| Regierungszickzackkurses. SPD-Lobbyexperte Marco Bülow war erstaunt | |
| angesichts dieser Pirouetten. Seine Deutung: „Das verdeutlicht, dass sich | |
| bisher nur ganz wenige qualifiziert mit dem Thema befasst haben.“ | |
| 17 Jan 2014 | |
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| Stefan Reinecke | |
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