# taz.de -- Ärger über NSA: US-Senator verklagt Obama | |
> Die Überwachungspraktiken des US-Geheimdienstes im eigenen Land gehen den | |
> Republikanern zu weit. Senator Rand Paul hat nun eine Sammelklage | |
> eingereicht. | |
Bild: Rand Paul bereitet sich wohl auch auf die Präsidentschaftswahlen vor. | |
WASHINGTON afp/rtr | US-Präsident Barack Obama sieht sich wegen der | |
NSA-Affäre mit einer Klage konfrontiert. Der als möglicher | |
Präsidentschaftskandidat der Republikaner gehandelte Senator Rand Paul | |
reichte am Mittwoch Sammelklage gegen Obama ein. Er handele im Namen „von | |
jedem in den Vereinigten Staaten, der ein Telefon hat“, sagte Paul in | |
Washington. | |
Ziel der Klage sei es, das vom US-Geheimdienst NSA weitflächig betriebene | |
Abgreifen von Telefondaten in den USA zu beenden. Die bestehenden | |
Datenbestände müssten vernichtet werden. Neben Obama werden in der | |
Klageschrift auch hochrangige Mitglieder der US-Geheimdienste genannt, | |
darunter NSA-Chef Keith Alexander. | |
„Es gibt einen starken und stetig anschwellenden Protest in diesem Land von | |
Menschen, die erzürnt sind, dass ihre Daten ohne jeden Verdacht und ohne | |
richterlichen Erlass abgefasst werden“, sagte Paul vor Journalisten in | |
Washington. Bei seinem Auftritt vor den Kameras hielt er in jeder Hand | |
demonstrativ ein Handy. Paul gilt als möglicher Kandidat der Republikaner | |
für die US-Präsidentschaftswahl 2016. Er steht der extrem konservativen Tea | |
Party nahe. | |
Die Spähaktivitäten der NSA waren seit vergangenem Sommer durch die | |
Enthüllungen des früheren US-Geheimdienstmitarbeiters Edward Snowden nach | |
und nach ans Licht gekommen. In den USA greift die NSA demnach willkürlich | |
die Metadaten von Millionen Telefonanrufen ab. Zudem hörte der | |
US-Geheimdienst auch Spitzenpolitiker aus befreundeten Staaten ab, darunter | |
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). | |
13 Feb 2014 | |
## TAGS | |
NSA | |
Barack Obama | |
USA | |
NSA | |
Wikileaks | |
NSA | |
Edward Snowden | |
Edward Snowden | |
NSA-Affäre | |
Edward Snowden | |
NSA | |
## ARTIKEL ZUM THEMA | |
Geheimdienste in den USA: CIA spionierte Senatoren aus | |
Beamte des US-Auslandsgeheimdienstes sollen Senatoren überwacht haben. | |
Diese waren mit der Überprüfung der Arbeit der CIA unter George W. Bush | |
befasst. | |
Überwachung durch US-Geheimdienst: „Was soll ich denken?“ | |
Statt der Kanzlerin soll die NSA jetzt vermehrt ihr Umfeld abhören, etwa | |
Thomas de Maiziére. Daraus soll hervorgehen, wie eng das Verhältnis der | |
beiden ist. | |
Bericht von Snowden-Vertrauten: Wikileaks-Leser wurden beobachtet | |
Der britische Geheimdienst soll gezielt Nutzer Leser von Wikileaks | |
überwacht haben. Auch „The Pirate Bay“ und „Anonymous“ sollen Ziele des | |
GCHQ gewesen sein. | |
Australische Spione bespitzeln US-Anwälte: Im Geheimauftrag der NSA | |
Mit Hilfe des australischen Geheimdienstes ließ die NSA die Gespräche eines | |
US-Anwaltsbüros überwachen. Die NSA reichte die Ergebnisse an „einen | |
Kunden“ weiter. | |
Kommentar Snowden nach Deutschland: Heuchelei und Nichtstun | |
Alles spricht dafür, Edward Snowden nach Deutschland zu holen. Doch die | |
große Koalition hat zu viel Angst vor diplomatischen Verwerfungen. | |
Enthüllungsplattform „The Intercept“: Sammelbecken für Snowden-Docs | |
Die Journalisten hinter Edward Snowden haben eine eigene Website gestartet. | |
Sie wird von einem milliardenschweren Ebay-Gründer mitfinanziert. | |
NSA sammelt weniger Daten: Eine Frage des Speicherplatzes? | |
Massive Datenabschöpfung bedarf massiver Speicherkapazitäten. Eine einfache | |
Rechnung. Wiviele Daten genau gesammelt werden, bleibt weiter unklar. | |
NSA-Enthüllungsaffäre: Ein Berliner Anwalt vertritt Snowden | |
Der Menschenrechtler Wolfgang Kaleck will Chancen für eine Rückkehr | |
Snowdens in die USA ausloten. Auch sein Recht auf Asyl in Deutschland wird | |
geprüft. | |
Kommentar Strafanzeige wegen NSA: Erstaunlich wenig Substanz | |
Bürgerrechtler erstatteten Anzeige gegen Geheimdienstler und Politiker. | |
Doch das Dokument entpuppt sich als Armutszeugnis. |