# taz.de -- Nach Handygate-Affäre: Eigene Agenten gegen USA | |
> Einem „Spiegel“-Bericht zufolge plant die Regierung, die Abteilung | |
> Spionageabwehr auszubauen. Ziel sei es, weitere Kenntnisse über die | |
> Geheimdienstaktivitäten zu erlangen. | |
Bild: Auch das Kanzlerinnenhandy soll Ziel der US-Spähaktionen gewesen seien. | |
BERLIN rtr | Als Reaktion auf die NSA-Abhöraffäre erwägt die | |
Bundesregierung einem Magazinbericht zufolge, westliche Geheimdienste in | |
Deutschland durch eigene Agenten zu beobachten. Im Bundesamt für | |
Verfassungsschutz gebe es bereits Pläne, die Abteilung Spionageabwehr | |
auszubauen und die Botschaften von Partnerländern wie den USA und | |
Großbritannien einer „Sockelbeobachtung“ zu unterziehen, [1][berichtete Der | |
Spiegel am Sonntag] ohne Angabe von Quellen. | |
Ziel sei unter anderem, genaue Kenntnisse über diplomatisch akkreditierte | |
Nachrichtendienst-Mitarbeiter in Deutschland und über die technische | |
Ausstattung von Botschaftsgebäuden zu erlangen. Es besteht der Verdacht, | |
dass ein Mobiltelefon von Bundeskanzlerin Angela Merkel von der | |
US-Botschaft aus abgehört wurde. Von Bundesregierung, Innenministerium und | |
Auswärtigem Amt waren zunächst keine Stellungnahmen zu erhalten. | |
Auch der Militärische Abschirmdienst (MAD) der Bundeswehr prüfe derzeit, ob | |
er bei der Spionageabwehr stärker befreundete Nachrichtendienste ins Visier | |
nehmen sollte, berichtete das Magazin weiter. Dies wäre eine Abkehr von der | |
jahrzehntelangen Praxis, zwar die Tätigkeit von Ländern wie China, Russland | |
oder Nordkorea zu überwachen, kaum aber die Aktivität westlicher | |
Partnerländer. Eine endgültige politische Entscheidung solle fallen, sobald | |
sich das Bundeskanzleramt, das Innenministerium und das Auswärtige Amt | |
abgestimmt hätten. | |
Die Bundesregierung hatte die Abhörpraktiken des US-Geheimdienstes NSA | |
scharf kritisiert. | |
16 Feb 2014 | |
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[1] http://www.spiegel.de/politik/deutschland/nsa-affaere-regierung-plant-einsa… | |
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