| # taz.de -- „Die Rechte“ und EU-Wahl: Zu wenig Anhänger | |
| > Groß angekündigt, nun gescheitert: Die Neonazi-Partei „Die Rechte“ wird | |
| > nicht zur Europawahl antreten. Die rechte Szene setzt nun voll auf die | |
| > NPD. | |
| Bild: Anhänger der „Rechten“ und Vorsitzender Christian Worch (braun) auf … | |
| BERLIN taz | Der Spitzenkandidat war bereits gekürt, der Wahlkampf breit | |
| angekündigt. Daraus wird nun nichts: Die neu gegründete Neonazi-Partei „Die | |
| Rechte“ scheitert mit einem Antritt zur Europawahl. | |
| Bis Montagabend mussten Parteien, die bisher nicht in Parlamenten vertreten | |
| sind, 4.000 Unterstützerunterschriften einreichen für die Wahl Ende Mai. | |
| Die „Rechte“ verfehlte dies deutlich: Vier Tage vor Fristende hatte sie | |
| erst 1.000 Unterschriften zusammen. Ein Sprecher des Bundeswahlleiters | |
| bestätigte, dass die Partei am Montag nicht mal mehr einen Wahlvorschlag | |
| einreichte. | |
| „Wir haben es nicht geschafft“, räumte „Rechte“-Chef Christian Worch in | |
| einer Mitteilung ein. „Ein wenig hat uns das verwundert.“ Zähle die Partei | |
| doch 500 Mitglieder, die nur je acht Unterschriften hätten sammeln müssen. | |
| „Offenbar gab es den berüchtigten kleinen Unterschied zwischen ’gedachtem | |
| Verlauf‘ und ’tatsächlichem Verlauf‘ “, gestand Worch. Es sei nicht | |
| gelungen, die eigenen Anhänger „richtig einzustimmen“. | |
| Laut Bundeswahlleiter hatten bis Fristende 42 Parteien ihr Antreten zur | |
| Europawahl beantragt, darunter Kleinparteien wie die Bibeltreuen Christen, | |
| die Tierschutz-Partei oder die Satiriker der „Partei“. Ihre Chancen haben | |
| sich erhöht, seit das Bundesverfassungsgericht die Drei-Prozent-Hürde bei | |
| der Europawahl jüngst für verfassungswürdig erklärte. | |
| ## Die AfD ist sicher dabei | |
| Bis 14. März werden die Unterschriften gezählt, dann entscheidet der | |
| Bundeswahlausschuss über die Zulassung der Parteien. Ein Neuling kann wohl | |
| sicher antreten: Die Alternative für Deutschland sammelte nach eigener | |
| Auskunft 20.576 Unterschriften. | |
| Für die „Rechte“ könnte der verpasste Wahlantritt existenzielle Folgen | |
| haben, denn daran hängt ihr Parteienstatus. Die Partei hatte sich im Mai | |
| 2012 aus radikalen Kameradschaftlern und früheren DVUlern gegründet. Schon | |
| jetzt droht ihr das Ende: NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) sieht „Die | |
| Rechte“ als verkappte Kameradschaftstruppe. Agiere diese nicht wie eine | |
| Partei, drohte er, stelle sich „die Frage nach dem Verbot erneut“. | |
| Ärger mit der Polizei hat die Partei schon heute. Letzte Woche nahmen | |
| Ermittler Daniel Reusch fest, Landeschef der „Rechten“ in | |
| Baden-Württemberg. Ihm wird die Mitgliedschaft in einer „kriminellen | |
| Vereinigung“ vorgeworfen: den „Autonomen Nationalisten Göppingen“. | |
| Der Gruppe werden zahlreiche Gewaltaktionen zugerechnet. Auch der | |
| designierte Europa-Spitzenkandidat, der Düsseldorfer Sven Skoda, saß | |
| kürzlich noch in U-Haft. Auch er soll einer militanten Kameradschaft, laut | |
| Ermittlern eine „kriminelle Vereinigung“, angehören. | |
| In der rechten Szene findet der Wahlflop Spott. „War ja abzusehen“, heißt | |
| es in einem Internetforum. „Jetzt gilt es die NPD zu unterstützen.“ Die | |
| Partei sieht sich mit ihrem Spitzenkandidaten Udo Voigt nach Wegfall der | |
| Dreiprozenthürde bereits im Europaparlament. Daran, so die NPD, gebe es | |
| „keinen Zweifel“. | |
| 4 Mar 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Konrad Litschko | |
| Andreas Speit | |
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