| # taz.de -- Nicht ohne Gegenprotest: Nazis wollen durch Lichtenberg marschieren | |
| > Die Neonazi-Partei "Die Rechte" will am Samstag durch Lichtenberg ziehen. | |
| > Erst vor einer Woche gründete sie ihren Berliner Ableger - aus alten | |
| > Kameradschaftlern. | |
| Bild: Wollen in Lichtenberg wieder auf die Straße gehen: Berliner Neonazis. | |
| Rechtsextreme wollen am Samstag durch Lichtenberg ziehen. Die Polizei | |
| bestätigte, dass die Neonazi-Partei „Die Rechte“ um 14 Uhr vom dortigen | |
| Bahnhof über die Weitlingstraße zum Nöldnerplatz marschieren will. "Linke | |
| Gewalt öffentlich machen", lautet ihr Motto. Angemeldet seien 75 | |
| Teilnehmer, sagte ein Polizeisprecher. | |
| Das Bezirksamt rief zu einer Gegenkundgebung um 14 Uhr auf dem | |
| Münsterlandplatz auf. Auch Antifa-Gruppen kündigten Protest an. Lichtenberg | |
| galt lange Jahre als rechte Hochburg. Bis heute befindet sich in der | |
| dortigen Lückstraße ein Neonazi-Treff, an dem auch "Die Rechte" mit ihrem | |
| Aufmarsch vorbeiziehen will. | |
| Bezirksbürgermeister Andreas Geisel (SPD) sagte, Lichtenberg habe sich | |
| zuletzt positiv entwickelt, sei "bunt und offen". „Für Nazis und Gestrige | |
| ist kein Platz.“ Man werde dem Aufmarsch "auf Energischste" entgegentreten. | |
| Die "Rechte", ins Leben gerufen von dem Hamburger Neonazi-Führer Christian | |
| Worch, hatte erst am vergangenen Sonntag ihren Berliner Ableger gegründet. | |
| Hier besteht die Partei vor allem aus Mitgliedern der 2009 verbotenen | |
| Kameradschaft „Frontbann 24“. Deren damaliger Kader Uwe Dreisch ist nun | |
| Landeschef der "Rechten". | |
| Der "Frontbann 24" war eine Ansammlung enttäuschter Neonazis, denen die NPD | |
| zu angepasst war. Die Gruppe lehnte sich offen an die | |
| SA-Vorgängerorganisation gleichen Namens an, trat öffentlich in schwarzen | |
| Uniformen auf. Auch deshalb wurde die Kameradschaft verboten. | |
| Die Berliner "Rechte" kündigte nun ihrerseits an, eine "Ordnungsgruppe" | |
| aufbauen zu wollen. Einschlägige Erfahrung hat man: Gegen Vorstandsmitglied | |
| Dennis K. wird ermittelt, weil er 2011 mit Gesinnungsgenossen auf einem | |
| Neonazi-Aufmarsch in Kreuzberg Gegendemonstranten attackiert haben soll. | |
| Und Landeschef Dreisch wurde erst im Juli 2012 wegen des Vertriebs | |
| volkverhetzender CDs zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. | |
| 20 Sep 2013 | |
| ## AUTOREN | |
| Konrad Litschko | |
| ## TAGS | |
| Die Rechte | |
| Schwerpunkt Rassismus | |
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