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# taz.de -- Israels Verteidigungsminister droht Iran: Militärischer Alleingang…
> Mosche Jaalon glaubt, dass sich der Westen in den Atomgesprächen vom Iran
> vorführen lässt. Israelische Militärschläge gegen iranische AKWs seien
> eine Option.
Bild: Israels Verteidigungsminister Mosche Jaalon auf der Sicherheitskonferenz …
JERUSALEM/WIEN afp/dpa | Der israelische Verteidigungsminister erwägt laut
einem Pressebericht neuerdings einen Luftangriff auf iranische Atomanlagen
im Alleingang. Mosche Jaalon habe seine Haltung in dieser Frage wegen des
Verlaufs der Verhandlungen der Großmächte mit Teheran über dessen
Nuklearprogramm geändert, berichtete am Dienstag die linksliberale
israelische Tageszeitung Haaretz. Sie berief sich dabei auf Äußerungen
Jaalons bei einem Vortrag am Montag an der Universität von Tel Aviv.
„Wir waren der Ansicht, die Vereinigten Staaten sollten die Führung bei
militärischen Aktionen gegen den Iran übernehmen. Aber irgendwann haben
sich die USA auf Verhandlungen mit ihnen eingelassen. Und leider ist es so,
dass die Iraner besser waren, als es ums Feilschen auf einem persischen
Basar ging“, wird der Minister in der Titelgeschichte der Zeitung zitiert.
Obwohl jeder wisse, dass Iran „mogelt“, habe es der Westen „vorgezogen, d…
Konfrontation aufzuschieben, möglichst bis nächstes Jahr oder für den
nächsten Präsidenten der USA“.
Weiter sagte Jaalon demnach: „Deshalb müssen wir unser Verhalten in dieser
Angelegenheit daran ausrichten, dass niemand auf uns aufpasst außer wir
selbst.“ Damit schwenkte der Verteidigungsminister auf die Linie von
Regierungschef Benjamin Netanjahu ein, der wiederholt einen militärischen
Alleingang Israels gegen Iran als Option genannt hat. Jaalon, ein Falke im
Nahostfriedensprozess, hatte in der Iranfrage in den vergangenen Jahren
eine eher gemäßigte Haltung eingenommen. Israel und der Westen sind
überzeugt, dass Teheran den Besitz von Atomwaffen anstrebt.
Haaretz führte die geänderte Haltung des Ministers auch auf die Erfahrungen
in der Krimkrise zurück. Jaalon beschuldigte Washington demnach in seinem
Vortrag, in der Konfrontation mit Moskau über die Entwicklungen in der
Ukraine „Schwäche demonstriert“ zu haben. „Wenn Du ein klägliches Bild
abgibst, hast Du in der Welt nichts zu sagen. Ich hoffe, die Vereinigten
Staaten kommen zu Sinnen. Wenn nicht, wird das die Weltordnung ins Wanken
bringen, und die USA sind diejenigen, die darunter leiden werden“, wird
Jaalon zitiert.
## Atom-Verhandlungen fortgesetzt
Die Verhandlungen über das iranische Atomprogramm sind am Dienstag in Wien
fortgesetzt worden. Die Unterhändler beider Seiten wollen weitere
Hindernisse auf dem Weg zu einer umfassenden Lösung des Streits ausräumen.
Ein entsprechendes Abkommen zwischen dem Iran und den fünf UN-Vetomächten
(USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich) sowie Deutschland soll
bis Juli verhandelt sein. Teheran strebt eine Aufhebung der
Wirtschaftssanktionen an, muss dafür aber den friedlichen Charakter seines
Atomprogramms garantieren.
Unklar ist, ob die aktuellen Spannungen mit Russland im Ukraine-Konflikt
die Iran-Verhandlungen beeinflussen werden. Einen diplomatischen Missklang
gab es zum informellen Auftakt am Montagabend. Irans Außenminister Mohammed
Dschawad Sarif sagte ein Abendessen mit der EU-Außenbeauftragten Catherine
Ashton ab. Nach Angaben iranischer Medien erfolgte dies aus Protest gegen
das Treffen Ashtons mit Dissidentinnen während ihres Besuchs in Teheran in
der vergangenen Woche. Das Treffen der beiden Politiker wurde am Dienstag
unmittelbar vor Beginn der Sitzung nachgeholt.
18 Mar 2014
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