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# taz.de -- Neue Kreditrate für Griechenland: 6,3 Milliarden noch im April
> Monatelang verhandelte die Geldgeber-Troika in Athen über Sparkurs und
> Reformen. Nun können neue Zahlungen in Milliardenhöhe fließen.
Bild: Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem am Dienstag in Athen.
ATHEN dpa | Das krisengeschüttelte Griechenland soll schon im laufenden
Monat neue Milliardenhilfen aus seinem Rettungsprogramm erhalten. Die
Euro-Finanzminister berieten bei ihrem Treffen in Athen über eine Zahlung
von insgesamt 8,3 Milliarden Euro, die in mehreren Raten fließen soll,
berichteten Diplomaten am Dienstag.
Die Geldgeber-Troika von EU-Kommission, Europäischer Zentralbank (EZB) und
Internationalem Währungsfonds (IWF) hatte nach zähen Verhandlungen mit der
griechischen Regierung den Weg für neue Hilfen geebnet.
Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem sprach mit Blick auf Griechenland von
„Dringlichkeit“. Mitte Mai muss Athen Schulden in Milliardenhöhe tilgen.
Von den Europäern sollen dem Vernehmen nach 6,3 Milliarden Euro im April
ausgezahlt werden, die restlichen 2 Milliarden Euro würden dann gestaffelt
in den kommenden Monaten folgen.
Das bis Mittwoch dauernde Treffen der europäischen Kassenhüter wurde von
starken Sicherheitskräften geschützt. Behörden untersagten Demonstrationen
rund um das Tagungszentrum in der Athener Innenstadt. Linke Parteien und
Gewerkschaften riefen zu Kundgebungen am Abend auf.
## Kein drittes Hilfspaket
Griechenland bekam von internationalen Geldgebern zwei Hilfspakete mit
einem Umfang von insgesamt rund 240 Milliarden Euro, um die Staatspleite zu
verhindern. Von europäischer Seite läuft das Programm Ende des Jahres aus.
Es war häufig darüber spekuliert worden, ob ein Anschlussprogramm nötig sei
oder nicht.
„Wir sehen derzeit nicht, dass es noch ein drittes Paket braucht, ich hoffe
es bleibt dabei“, sagte der österreichische Ressortchef Michael
Spindelegger. Aus Kreisen des Athener Finanzministeriums hieß es,
Griechenland plane, so bald wie möglich die Aufnahme frischen Geldes an den
Finanzmärkten zu wagen.
Die Euro-Kassenhüter debattierten laut Diplomaten auch über Portugal. Das
Hilfsprogramm für Lissabon läuft bereits Mitte Mai aus. Es wird seit
längerem diskutiert, ob das Land für seinen Ausstieg ein vorbeugendes
Kreditprogramm braucht, um die Finanzmärkte zu beruhigen.
„Wir warten die Entscheidung der portugiesischen Regierung ab“, sagte
EU-Währungskommissar Olli Rehn dazu. Der Finne wies gleichzeitig auf gute
Wirtschaftsdaten aus Portugal hin.
Rehn sagte, der wirtschaftliche Aufschwung in Europa fasse Fuß. „Falls die
Sicherheitskrise in und um die Ukraine (...) nicht die wirtschaftliche
Erholung aus der Bahn bringt, bewegen wir uns in eine bessere Richtung.“
Das gelte auch für die Arbeitslosigkeit, die in Europa immer noch sehr hoch
ist.
1 Apr 2014
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