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# taz.de -- Eurokrise in Portugal und Griechenland: In kleinen Trippelschritten…
> Positive Zeichen aus den europäischen Krisenstaaten: Lissabon geht wieder
> an den Kapitalmarkt und Athen kann erstmals schwarze Zahlen vorweisen.
Bild: Die Banker in Lissabon können wieder etwas mehr aufatmen.
BRÜSSEL/BERLIN dpa/rtr/taz | Investoren fassen wieder Vertrauen in die
Euro-Krisenstaaten: Nach Irland und Griechenland glückte am Mittwoch auch
Portugal ein erfolgreiches Comeback an die Finanzmärkte. Die Regierung in
Lissabon stieß bei ihrer ersten Anleihen-Emission seit drei Jahren auf
großes Interesse. Die Auktion des Papiers mit einer Laufzeit von zehn
Jahren spülte 750 Millionen Euro in die Staatskasse, die
Durchschnittsrendite lag bei vergleichsweise niedrigen 3,58 Prozent.
Die Nachfrage der Anleger übertraf das Angebot um das 3,5-Fache. Es war ein
wichtiger Test, ob sich das Land auch nach dem Ende des internationalen
Kreditprogramms selbst am Markt finanzieren kann. Die Hilfen der
Euro-Partner und des Internationalen Währungsfonds (IWF), insgesamt waren
es seit 2011 etwa 78 Milliarden Euro, laufen am 17. Mai aus.
Auch Griechenland machte einen Trippelschritt aus der Schuldenkrise. Die
EU-Kommission bescheinigte dem Land am Mittwoch, 2013 im Kernbereich des
Staatshaushalts schwarze Zahlen geschrieben zu haben – erstmals seit 2003.
Dabei geht es um den sogenannten Primärüberschuss im Etat – ohne die hohen
Zinszahlungen. Er lag laut Regierung in Athen bei 1,5 Milliarden Euro.
Die Euro-Finanzminister hatten dem von IWF und EU vor der Pleite bewahrten
Land im November 2012 Erleichterungen beim Schuldendienst in Aussicht
gestellt, falls es 2014 einen Primärüberschuss erreicht. In der zweiten
Jahreshälfte, also nach der Wahl zum EU-Parlament, könnten beispielsweise
die Laufzeiten der Rettungskredite gestreckt werden – auf bis zu 50 Jahre.
EU und der IWF haben Griechenland binnen vier Jahren mit 218 Milliarden
Euro über Wasser gehalten. Bis Ende des Jahres sollen 19 weitere Milliarden
an Rettungshilfen fließen. Athen hatte bereits vor wenigen Wochen die erste
Anleihe seit Beginn der Schuldenkrise 2010 platziert.
Insgesamt ist die Neuverschuldung in der Eurozone 2013 leicht auf drei
Prozent zurückgegangen. Die Gesamtverschuldung der 18 Euro-Länder stieg
allerdings laut Europäischem Statistikamt Eurostat auf 92,6 Prozent der
Wirtschaftsleistung an.
Danach hat Deutschland praktisch einen ausgeglichenen Haushalt erreicht, in
Griechenland gingen sowohl Neuverschuldung als auch Gesamtschuldenstand
nach oben. 23,1 Milliarden Euro neue Schulden häufte Athen 2013 an, die
Gesamtverschuldung, die auch die Notkredite von EU und IWF umfasst,
erreichte 175,1 Prozent des Bruttoinlandsprodukts, 18,1 Punkte mehr als
2012.
23 Apr 2014
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