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# taz.de -- Bürgerkrieg in Syrien: Eine Million Flüchtlinge im Libanon
> Während in Europa über die Aufnahme Tausender syrischer Flüchtlinge
> diskutiert wird, nehmen die Nachbarstaaten viel mehr auf. Allein im
> Libanon ist jeder Fünfte aus Syrien.
Bild: Kinder warten bei einer Versorgungsstelle des UNHCR im Libanon
BEIRUT dpa | Die Zahl der syrischen Flüchtlinge im Libanon hat die
Millionengrenze überschritten. Das entspricht rund einem Viertel der
Bevölkerung des Landes, in dem bereits mehr als eine halbe Million
palästinensische Flüchtlinge leben.
Jeden Tag würden etwa 2 500 Neuankömmlinge aus Syrien registriert, teilte
das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) am Donnerstag in
Beirut mit. Der Libanon könne den Ansturm kaum noch bewältigen. Kein
anderes Land habe einen höheren Anteil von Flüchtlingen zu verkraften.
Die meisten Syrer leben im Libanon in bitterer Armut. Nur wenige
Flüchtlingskinder besuchen eine Schule. Der Bürgerkrieg in Syrien hat die
Libanesen auch politisch tief gespalten. Die schiitische Hisbollah-Miliz
kämpft an der Seite des Regimes von Präsident Baschar al-Assad. Viele
libanesische Sunniten sympathisieren mit den Rebellen. Die oppositionelle
Nationale Syrische Allianz erklärte in Istanbul, die Regierung in Beirut
müsse entschiedener als bisher gegen den „Rassismus“ vorgehen, dem die
Flüchtlinge an einigen Orten im Libanon ausgesetzt seien.
Insgesamt sind nach UN-Angaben mehr als 2,6 Millionen Syrer auf der Flucht.
Da die Chancen für eine politische Lösung des seit mehr als drei Jahren
andauernden Konfliktes momentan schlecht stehen, ist nach Einschätzung von
Beobachtern mittelfristig nicht mit einem Rückgang der Flüchtlingszahlen zu
rechnen.
Islamistische Rebellen und Anhänger des syrischen Regimes lieferten sich an
der Grenze zur Türkei am Donnerstag heftige Kämpfe. Gegner von Präsident
Baschar al-Assad berichteten von Luftangriffen auf einen strategisch
wichtigen Beobachtungsposten der Armee in dem Ort Kasab. Dort war wenige
Stunden zuvor ein Video aufgenommen worden, in dem ein militanter Islamist
aus Saudi-Arabien die syrische Opposition beschimpft. Scheich Abdullah
al-Mohaisni behauptet, die Nationale Syrische Allianz habe Geld veruntreut
und die Bevölkerung „im Stich gelassen“. Er sagt, in Syrien kämpften auch
„Bosnier, Libyer, Algerier und Marokkaner“ für die Verbreitung des
islamischen Rechts („Scharia“).
Am Dienstag hatte der Vorsitzende der Allianz, Ahmed al-Dscharba, Kasab
besucht. Den Kämpfern, die er traf, schärfte er ein, „dass wir nicht gegen
Alawiten, Armenier oder Christen kämpfen, sondern gegen diese Mafia, die
unser Land seit vier Jahrzehnten regiert.“
3 Apr 2014
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