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# taz.de -- Pläne der Agrarminister: Das Ende des Kükentodes
> 50 Millionen Eintagesküken werden jährlich getötet. Das wollen die
> Umweltminister von Bund und Ländern jetzt ändern. Die Eierbranche wehrt
> sich gegen die Pläne.
Bild: Haben vielleicht bald auch männliche Spielkameraden: Küken
BERLIN rtr | Die Agrarminister von Bund und Ländern wollen die Tötung
Millionen sogenannter Eintagesküken bei der Eierproduktion stoppen. Es
sollten rasch Alternativen erarbeitet werden, kündigte
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt am Freitag in Cottbus nach
der Agrarministerkonferenz an. „Wir wollen schnellstmöglich Ergebnisse
vorlegen. Das Tierwohl ist mir eine Verpflichtung.“
Die Branche warnte vor überstürztem Handeln. Ein generelles Tötungsverbot
würde die Eierproduzenten vor erhebliche Probleme stellen, teilte der
Zentralverband der Deutschen Geflügelwirtschaft (ZDG) mit.
Bei der Zucht von Legehennen werden männliche Tiere unmittelbar nach dem
Schlüpfen getötet. Die Mast dieser Tiere ist unrentabel, da die Rasse auf
das Eierlegen optimiert ist und vergleichsweise wenig Fleisch ansetzt. Pro
Jahr werden deswegen 50 Millionen Küken getötet. Der ZDG wies Darstellungen
zurück, die Küken würden entsorgt. Vielmehr dienten sie als Spezialfutter
etwa für Reptilien. Deswegen sei die jetzige Praxis vernünftig im Sinne des
Tierschutzgesetzes. Auf Nachfrage konnte der ZDG aber nicht angeben, wie
viele Küken verfüttert und wie viele beseitigt werden.
In Deutschland werden über 40 Millionen Legehennen gehalten, hauptsächlich
in Niedersachsen. Im vergangenen Jahr legten sie bundesweit über 13
Milliarden Eier. Als Alternativen zur Tötung der Küken wird am sogenannten
„Zweitnutzungs-Huhn“ geforscht, das sowohl für die Eier- als auch für die
Fleischproduktion eingesetzt werden kann.
Die Universität Leipzig arbeitet an Methoden zur Geschlechtsbestimmung
bereits im Ei. Das Bundeslandwirtschaftsminister fördert zudem ein
israelisches Unternehmen, das ebenfalls ein Verfahren zur
Geschlechtsbestimmung noch im Ei entwickelt.
4 Apr 2014
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Tierschutz
Umwelt
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