| # taz.de -- Nach Genfer Gesprächen zur Ukraine: Separatisten mit eigenem Plan | |
| > Es liegt zwar ein Friedensplan für die Ostukraine vor. Ob dieser | |
| > umgesetzt wird, bleibt weiterhin offen. Denn die prorussischen Besetzer | |
| > stellen eigene Bedingungen. | |
| Bild: Rote Flagge vor einem verbarrikadierten Gebäude in Donezk. | |
| DONEZK/MOSKAU dpa/afp | In der Ostukraine ist auch nach der Einigung bei | |
| den Genfer Gesprächen kein Ende der Krise in Sicht. Die prorussischen | |
| Kräfte stellten Bedingungen für ihre Entwaffnung. Der Militäreinsatz der | |
| Machthaber aus Kiew gegen die eigene Bevölkerung müsse beendet werden, | |
| sagte Sprecher Miroslaw Rudenko am Freitag in Donezk. | |
| Laut Nachrichtenagentur afp nannte ein Anführer der selbsternannten | |
| „Republik Donezk“ außerdem eine weitere Bedingung: den Rücktritt der | |
| Übergangsregierung in Kiew. Desweiteren wollten die Aktivisten das Recht | |
| auf eine russische Staatsbürgerschaft, um Moskau gegebenenfalls um Beistand | |
| zu bitten. Zudem sollten festgenommene Anführer freigelassen und auch | |
| ultranationalistische Kräfte wie der Rechte Sektor entwaffnet werden. Im | |
| Gebiet Donezk sind mehrere staatliche Gebäude besetzt. | |
| In der Stadt Slawjansk rund 80 Kilometer nördlich von Donezk fielen in der | |
| Nacht erneut Schüsse, als ukrainische Truppen einen Posten prorussischer | |
| Uniformierter stürmten. Unbestätigten Berichten zufolge soll mindestens ein | |
| Mensch gestorben sein. | |
| Bei den [1][Verhandlungen in Genf] hatten sich Russland und die Ukraine mit | |
| den USA und der EU überraschend auf einen Friedensplan geeinigt. Demnach | |
| müssen die prorussischen Uniformierten in der Ostukraine ihre Waffen | |
| abgeben sowie besetzte Gebäude und Plätze räumen. Zuvor hatte Kremlchef | |
| Wladimir Putin gefordert, dass die ukrainischen Regierungstruppen auf | |
| Gewalt verzichten müssten. | |
| ## Einreisesperre für Russen | |
| Inzwischen lässt der ukrainische Grenzschutz keine Russen im Alter zwischen | |
| 16 und 60 Jahren mehr einreisen – aus Angst, sie könnten die prorussischen | |
| Kräfte verstärken. Mit Blick auf die Osterfeiertage würden die Kontrollen | |
| aber gelockert, hieß es am Freitag. Das Außenministerium in Moskau | |
| kritisierte die Einreiseverbote als Verstoß gegen internationales Recht. | |
| Dutzende Menschen würden an der Einreise gehindert, berichteten Medien in | |
| Moskau. Auch Journalisten seien von der Sperre betroffen. | |
| Russland sieht derzeit keine Notwendigkeit für einen Militäreinsatz in der | |
| Ukraine. Föderationsratschefin Valentina Matwijenko sagte der Agentur | |
| Interfax zufolge, Putin werde von seiner Vollmacht, russische Bürger in der | |
| Ukraine notfalls mit der Armee zu schützen, keinen Gebrauch machen müssen. | |
| Die Genfer Gespräche hätten den Weg für eine friedliche Lösung des | |
| Konflikts in der Ex-Sowjetrepublik geebnet. | |
| Die Ukraine habe nach dem Genfer Krisentreffen keine allzu hohen | |
| Erwartungen, dass sich die Lage nun beruhige, sagte hingegen Regierungschef | |
| Arseni Jazenjuk in Kiew. Er forderte die „Extremisten und Terroristen“ in | |
| der Ostukraine zur Aufgabe auf: „Kommt raus, Eure Zeit ist abgelaufen“, | |
| sagte Jazenjuk. | |
| 18 Apr 2014 | |
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