| # taz.de -- Weg frei für Finanztransaktionssteuer: Da kann London lange meckern | |
| > Die Steuer auf Finanzprodukte kann kommen. Der Europäische Gerichtshof | |
| > hat eine Klage Großbritanniens gegen ihre Einführung in 11 EU-Staaten | |
| > abgewiesen. | |
| Bild: Der Kapital in Londons Finanzdistrikt scheut vor der Steuer. | |
| BRÜSSEL rtr/dpa | Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hat grünes Licht für | |
| die geplante Einführung einer Börsensteuer in elf Euro-Ländern gegeben. Die | |
| Luxemburger Richter wiesen am Mittwoch eine Klage Großbritanniens gegen den | |
| EU-Ratsbeschluss vom Januar 2013 ab (Az: C-209/13). Der Beschluss | |
| beschränke sich auf die Ermächtigung zur Begründung einer verstärkten | |
| Zusammenarbeit, ohne selbst Bestandteile einer Finanztransaktionssteuer zu | |
| enthalten, urteilte der EuGH. | |
| Die britische Regierung hatte geklagt, weil sie durch den Ratsbeschluss | |
| ihre Rechte und Pflichten als nicht-teilnehmender Staat missachtet sah und | |
| zusätzliche Kosten befürchtete. Großbritannien hat sich in mehreren | |
| Verfahren vor dem EuGH gegen einen zu starken Einfluss aus Brüssel zur Wehr | |
| gesetzt und versucht so auch den Finanzplatz London zu verteidigen. | |
| Die Steuer gilt als Mittel, um Spekulation einzudämmen und den Finanzsektor | |
| an den Kosten der Krise zu beteiligen. Nach den Plänen soll der Steuersatz | |
| bei Geschäften mit Anleihen und Aktien 0,1 Prozent betragen, bei | |
| spekulativen Derivaten 0,01 Prozent. Dies ist ein Mindestsatz, über den die | |
| Staaten hinaus gehen können. Nach Schätzungen der EU-Kommission würden die | |
| elf Staaten etwa 34 Milliarden Euro Steuern einnehmen, davon Deutschland | |
| allein 12 Milliarden Euro. | |
| Neben Deutschland und Frankreich wollen auch Österreich, Belgien, Estland, | |
| Griechenland, Italien, Spanien, Portugal, Slowakei und Slowenien die Steuer | |
| einführen. Eine Einigung wird von Deutschland und Frankreich noch vor der | |
| Europawahl am 25. Mai angestrebt. | |
| 30 Apr 2014 | |
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