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# taz.de -- Fußball-WM in Brasilien: Bundespolizei droht mit Streik
> Die brasilianische Polizei hat angekündigt, während der WM zu streiken,
> sollte sich nichts an den Arbeitsbedingungen ändern. In vielen Städten
> wurde schon jetzt protestiert.
Bild: Mit rotem Tuch: protestierende Beamte in Rio.
RIO DE JANEIRO ap/afp | Die brasilianische Bundespolizei hat aus Unmut über
ausbleibende Lohnerhöhungen mit einem Generalstreik während der
bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft gedroht. Rund 50 Beamte
versammelten sich am Mittwochabend zu einer Kundgebung vor der großen
Konzerthalle von Rio de Janeiro, wo Nationaltrainer Luiz Felipe Scolari das
WM-Aufgebot des brasilianischen Teams bekanntgab. 24 Stunden wurde
gestreikt. Betroffen von dem Arbeitsausstand am Mittwoch waren neben Rio
und der Hauptstadt Brasília auch Städte wie Fortaleza, Natal und Porto
Alegre.
„Wir haben alle möglichen Ultimaten gestellt“, erklärte der Präsident der
Polizeigewerkschaft, Andre Vaz de Mello. „Wenn wir keine Reaktion der
Regierung sehen und sich Dinge ändern, werden wir während der
Weltmeisterschaft die Arbeit niederlegen“. Neben mehr Lohn fordern die
Beamten eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen.
Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, bedeckten die Protestler ihre
Münder mit roten Tüchern und hielten Transparente in die Höhe. Neben ihnen
stand zudem ein aufblasbarer weißer Riesenelefant, der die hohen Kosten für
die WM und die zugleich maroden öffentlichen Dienste versinnbildlichen
soll.
Auch an der berühmten Copacabana versammelten sich Demonstranten. Sie
hielten Fotos von Opfern in die Höhe, die bei Feuergefechten in Slums der
brasilianischen Metropole ums Leben gekommen waren. Es handelt sich um
Favelas, die im Rahmen von Großoffensiven der Polizei „befriedet“ worden
sein sollen.
Bei einem Polizeistreik im vergangenen Monat in Salvador da Bahía waren bei
einer Gewaltorgie mindestens 39 Menschen getötet worden. Dutzende Geschäfte
wurden geplündert, während sich die Polizei weigerte einzugreifen.
Die Weltmeisterschaft beginnt am 12. Juni und endet am 13. Juli.
8 May 2014
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