# taz.de -- Nach der Europawahl: Rechte scheitern bei Fraktionsbildung | |
> Eine rechte Fraktion unter der Ägide Le Pens und Wilders im | |
> Europaparlament ist vorerst gescheitert. Die vertretenen Parteien konnten | |
> sich nicht einigen. | |
Bild: In Gedanken vereint, im Parlament noch nicht: die europäischen Rechten n… | |
Den Haag afp/rtr | Die Bildung einer rechtspopulistisch-rechtsextremen | |
Fraktion im Europaparlament ist nach den Worten des Chefs der | |
islamfeindlichen niederländischen Partei PVV, Geert Wilders, gescheitert. | |
Es sei nicht gelungen, bis Fristablauf eine gemeinsame Gruppe mit sechs | |
weiteren Parteien im Europaparlament zu bilden, sagte Wilders am Montag. | |
Wilders hatte gemeinsam mit der Chefin des rechtsextremen französischen | |
Front National (FN), Marine Le Pen, sowie weiteren rechtsextremen und | |
rechtspopulistischen Parteien über die Bildung einer gemeinsamen Fraktion | |
verhandelt. | |
Die europafeindliche United Kingdom Independence Party (Ukip) des Briten | |
Nigel Farage hatte zuvor bereits mit anderen europäischen Parteien das | |
erforderliche Quorum für die Bildung einer eigenen Fraktion im EU-Parlament | |
erreicht. Der neuen Formation gehören auch Abgeordnete aus den Reihen des | |
französischen FN an. | |
Zur Bildung einer Fraktion müssen sich mindestens 25 Europaabgeordnete aus | |
mindestens sieben EU-Staaten zusammenfinden. Der Fraktionsstatus bietet | |
mehr Redezeit und eine größere finanzielle Unterstützung. | |
Wilders zeigte sich optimistisch, im Verlauf des Jahres die notwendige Zahl | |
von Parlamentariern noch zusammenzubekommen. Eine Fraktionsbildung „um | |
jeden Preis“ schloss er jedoch aus. So werde er nicht mit der polnischen | |
KNP zusammenarbeiten. Deren Chef Janusz Korwin-Mikke werden antisemitische | |
Äußerungen zugeschrieben, das Wahlrecht für Frauen lehnt er ab. | |
24 Jun 2014 | |
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