| # taz.de -- Wilders und LePen in Brüssel: Isoliert in der rechten Schmuddelecke | |
| > Die ideologischen Unterschiede für eine gemeinsame Rechtsaußen-Fraktion | |
| > im EU-Parlament sind zu groß. Selbst Ukip will nichts mit Wilders zu tun | |
| > haben. | |
| Bild: Marine Le Pen und Geert Wilders: Fremdenhass allein reicht nicht als Geme… | |
| BRÜSSEL taz | Sie wollten die Europäische Union bekämpfen, nun sind sie am | |
| EU-Regelwerk gescheitert: Marine Le Pen und Geert Wilders können keine | |
| eigene Fraktion im neuen Europaparlament bilden. Dies räumte Wilders nach | |
| dem Ablauf der Frist in der Nacht zu Dienstag ein. Allerdings wollen die | |
| beiden EU-Gegner weiter an einem Rechtsblock arbeiten. Am Ende fehlte Le | |
| Pen und Wilders nur ein Vertreter aus einem weiteren EU-Land, um wie | |
| gefordert mindestens 25 Abgeordnete aus sieben Ländern zu vereinen. | |
| Le Pen hatte zwar auf den polnischen „Kongress der neuen Rechten“ (KNP) | |
| gesetzt. Doch Wilders lehnte eine Zusammenarbeit mit den polnischen | |
| Faschisten ab. Die KNP ist für homophobe und antisemitische Äußerungen | |
| verschrien, zudem will sie das Wahlrecht für Frauen abschaffen. | |
| Wilders sagte, seine Partei wolle die Bildung einer Fraktion „nicht um | |
| jeden Preis“, zur KNP seien die Unterschiede einfach zu groß. Gleichzeitig | |
| kündigte er aber an, die Suche nach rechten Partnern fortzusetzen. Einen | |
| Korb hat sich der niederländische Muslimhasser allerdings schon eingeholt: | |
| Der britische EU-Gegner Nigel Farage von der Ukip-Partei will nichts mit | |
| dem Rechtsblock zu tun haben. | |
| Zuvor war Farage noch ein wichtiger Schachzug gelungen: Er konnte eine | |
| französische Front-National-Abgeordnete auf seine Seite ziehen – und | |
| schaffte das Quorum für eine eigene Fraktion namens EFD (Europa der | |
| Freiheit und der Demokratie). Seinen überraschenden Erfolg würzte er mit | |
| der Bemerkung, der Front National sei eine faschistische Partei – was nach | |
| antisemitischen Ausfällen von FN-Gründer Jean-Marie Le Pen eine durchaus | |
| zulässige Einschätzung ist. | |
| Und so bleiben Le Pen und Wilders, die ihre Allianz schon im vergangenen | |
| Herbst lauthals angekündigt hatten, vorerst isoliert in der rechten | |
| Schmuddelecke. Nur die FPÖ aus Österreich, der Vlaams Belang aus Belgien | |
| und die Lega Nord aus Italien halten ihnen (noch) die Stange. Das reicht | |
| jedoch nicht, um das Europaparlament lahmzulegen oder gar „Weimarer | |
| Verhältnisse“ herbeizuführen. Für die Liberalen ist das eine gute | |
| Nachricht: „Nationalisten können Europa nicht gestalten, sie können sich | |
| noch nicht einmal auf eine strukturierte Zusammenarbeit verständigen“, | |
| freute sich der FDP-Abgeordnete Alexander Graf Lambsdorff. | |
| Allerdings haben die deutschen Liberalen selbst Stimmen an die Rechte | |
| abgegeben – nämlich an die „Alternative für Deutschland“. Und die AfD h… | |
| an eine dritte rechte Gruppierung angedockt, die den Liberalen sogar den | |
| dritten Platz streitig macht: der ECR (Europäische Konservative und | |
| Reformisten). Sie war als Abspaltung der britischen Konservativen aus der | |
| konvervativen Volkspartei EVP entstanden. Neben der AfD machen auch die | |
| dänische Volkspartei und die Wahren Finnen mit. Damit konkurieren drei | |
| rechte Gruppen im Parlament. | |
| 24 Jun 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Eric Bonse | |
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