| # taz.de -- Untersuchungsausschuss im Landtag: „Sachsensumpf“ schluckt Rech… | |
| > Ob sich sächsische Justizbeamte im Bordell erpressbar machten, bleibt | |
| > unaufgeklärt. Die Staatsanwaltschaft hat alles darangesetzt, sie zu | |
| > entlasten. | |
| Bild: Gibt auch kein gutes Bild ab: Sachsens Ex-Justizminister Geert Mackenroth… | |
| DRESDEN taz | Als „weiße Korruption“ bezeichnet der Untersuchungsausschuss | |
| im Sächsischen Landtag das Verhalten von Staatsregierung und | |
| Staatsanwaltschaft in der als „Sachsensumpf“ bekannt gewordenen | |
| Korruptionsaffäre. Nach Erkenntnissen von Linken, SPD und Grünen wurden | |
| schon die Ermittlungen in der Absicht begonnen, Verdächtige aus dem | |
| Justizapparat zu entlasten. Der Abschlussbericht, der nächste Woche | |
| erscheint, liegt der taz vor. | |
| Zu Beginn der 90er Jahre sollen leitende Justizbeamte durch Besuche in | |
| einem Minderjährigenbordell erpressbar geworden sein. Auf Betreiben der CDU | |
| durfte der sächsische Verfassungsschutz ab 2003 drei Jahre lang die | |
| organisierte Kriminalität beobachten.Teile der gesammelten Dossiers, wo es | |
| um die Verquickung der Leipziger Justiz mit dem Immobilien- und | |
| Rotlichtmilieu ging, gelangten im Mai 2007 an die Öffentlichkeit. | |
| „Nichts als heiße Luft“, erklärte 2008 schließlich der leitende | |
| Oberstaatsanwalt. Und ließ nach Verleumdungsanzeigen der verdächtigten | |
| Justizbeamten in die Gegenrichtung ermitteln. Simone S., zuständig für | |
| organisierte Kriminalität beim Verfassungsschutz, wurde mit fünf Verfahren | |
| überzogen. Angeklagt wurden auch zwei ehemalige Zwangsprostituierte und | |
| zwei Journalisten. | |
| 2007 setzte die Opposition einen Untersuchungsausschuss durch. Nach Ansicht | |
| von Klaus Bartl, Rechtsexperte der Linken, hatte die Dresdner | |
| Staatsanwaltschaft überhaupt nicht die Ressourcen, die Vorwürfe ernsthaft | |
| aufzuklären. Sein Kollege Johannes Lichdi spricht von einem „gravierenden | |
| Versagen des Rechtsstaats“, weil „nicht sein konnte, was nicht sein darf“. | |
| Ob tatsächlich Verbindungen zwischen Justiz und Rotlichtmilieu bestanden, | |
| konnte auch der Ausschuss nicht aufklären | |
| 26 Jun 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Michael Bartsch | |
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