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# taz.de -- Filmfestival in Ungarn: Kritische Roma-Themen unerwünscht
> Der ungarischen Medienbehörde wird politische Zensur vorgeworfen. Sie ist
> Schirmherrin des CineFests, Kontroverse Filme über Roma werden nicht
> gezeigt.
Bild: Solche Szenen werden beim Filmfestival in Miskolc nicht gezeigt.
BUDAPEST dpa | Zwei kritische Filme zur Situation der Roma dürfen beim
[1][Filmfestival CineFest] im September in der nordungarischen Stadt
Miskolc nach Angaben des Verleihs nicht gezeigt werden. Die Festivalleitung
habe mitgeteilt, dass die beiden Filme nicht willkommen seien, weil ihre
Vorführung angesichts der wenig später stattfindenden Kommunalwahlen zu
hohe politische Wellen schlagen würde, berichtete die Filmverleiher-Gruppe
DunaDock am Mittwoch. Miskolc ist ein Brennpunkt sozialer Konflikte um
Roma.
„Wahrscheinlich befürchten sie, staatliche Subventionen zu verlieren, falls
sie unsere Filme zeigen“, sagte Diana Gróo von DunaDock der
Nachrichtenagentur dpa. Die Festivalleitung sagte ungarischen Medien, dass
es bei CineFest sehr wohl ein „Roma-Programm“ geben werde, bei dem
Filmporträts „erfolgreicher Roma“ gezeigt würden. Zu den abgelehnten Film…
zum Thema Roma äußerte sich die Festivalleitung nicht.
CineFest steht unter anderem unter der Schirmherrschaft der Medienbehörde
NMHH, der oft politische Zensur im Auftrag der rechtsnationalen Regierung
vorgeworfen wird. Die Regierung ist zudem bemüht, ihre Roma-Politik als
erfolgreich darzustellen. Das Festival in Miskolc ist vom 12. bis 21.
September geplant, die Kommunalwahl ist am 12. Oktober.
DunaDock hatte dem Festival zwei Filme vorgeschlagen, in denen die
Diskriminierung der Roma angeprangert wird: den Klassiker „Cseplö Gyuri“
von Pál Schiffer aus dem Jahr 1978, sowie einen neueren Film, dessen
Produzenten gebeten haben, im Zusammenhang mit dem Skandal um die Teilnahme
am CineFest nicht genannt zu werden. „Sie befürchten Probleme mit den
Behörden“, sagte Gróo.
6 Aug 2014
## LINKS
[1] http://www.cinefest.hu/eng/nyito_eng.html
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