Introduction
Introduction Statistics Contact Development Disclaimer Help
# taz.de -- Gewalt im Irak: 73 Tote bei Anschlag auf Gotteshaus
> In einem Dorf nördlich von Bagdad ist eine sunnitische Moschee attackiert
> worden. Der Irak-Gesandte des Papstes fordert den Schutz religiöser
> Minderheiten in dem Land.
Bild: Ein Mann auf der Kuppel einer wiedereröffneten sunnitischen Moschee in B…
BAGDAD/ROM dpa/ap/rtr | Bei einer Attacke auf eine sunnitische Moschee sind
im Irak nach bisherigen Angaben 73 Menschen getötet worden. Nach einem
Selbstmordanschlag während des Freitagsgebets in dem Dorf Imam Wais rund
120 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Bagdad hätten Bewaffnete das Feuer
auf Gläubige eröffnet, berichteten irakische Beamte.
Bei dem Anschlag in der Provinz Dijala wurden nach Angaben eines Polizei-
und eines Armee-Offiziers mindestens 64 Menschen verletzt. Als
Sicherheitskräfte und schiitische Kämpfer herbeieilten, seien weitere
Bomben explodiert, so dass die Täter die Flucht ergreifen konnten.
Es war nicht unmittelbar klar, ob die Attacke auf das Konto von
schiitischen Milizionären oder IS-Kämpfern geht. Nahezu alle
Selbstmordanschläge im Irak wurden bislang von sunnitischen Milizionären
ausgeführt. Aber auch schiitische Kämpfer hätten diese Methode im
libanesischen Bürgerkrieg genutzt, gaben Beobachter zu bedenken.
Der Nachrichtensender Al-Arabija verlautbarte, dass es sich bei den Tätern
um schiitische Milizionäre gehandelt habe. Die Angreifer wollten sich dem
Sender zufolge für einen Sprengstoffanschlag rächen. Nach dem Angriff habe
es außerhalb der Moschee Zusammenstöße gegeben.
Das Nachrichtenportal Al-Mada berichtete unter Berufung auf die Polizei,
bei einer Explosion in derselben Region seien vier Kämpfer einer
schiitischen Miliz getötet worden.
## Filoni beeindruckt von Kurden
Der Irak-Gesandte von Papst Franziskus hat Schutz für die von islamischen
Extremisten verfolgten religiösen Minderheiten gefordert. Sie müssten
verteidigt und beschützt werden, um in ihre Häuser zurückkehren zu können,
sagte Kardinal Fernando Filoni am Freitag nach seiner Rückkehr von einer
Reise in den Norden des Iraks. Dort müssen vor allem Jesiden und Christen
vor der sunnitischen Terrormiliz Islamischer Staat flüchten.
Filoni unterstrich dabei die Position des Vatikans, dass der Einsatz
militärischer Gewalt in dem Fall gerechtfertigt sei. Es sei „gesetzmäßig�…
ungerechtfertigte Aggression zu stoppen. Über das „Wie“ müsse aber die
internationale Gemeinschaft entscheiden und nicht nur ein Land. Im Norden
des Iraks hatte der Papst-Gesandte mit Geld ausgeholfen und sich mit
Christen und Jesiden getroffen.
Seiner Einschätzung nach wollen die dort gegen die Islamisten kämpfenden
kurdischen Streitkräfte militärische Ausrüstungen, nicht aber Bodentruppen.
„Sie wollen keinen Krieg, sie wollen nur ihr Land verteidigen“, sagte
Filoni. „Ich fand es sehr, sehr beeindruckend.“
22 Aug 2014
## TAGS
Irak
Sunniten
Schiiten
Moschee
Papst
Anschlag
Bagdad
„Islamischer Staat“ (IS)
Haidar al-Abadi
Asylrecht
Schwerpunkt Syrien
USA
Flüchtlinge
Irak
## ARTIKEL ZUM THEMA
Bombenanschlag in irakischer Hauptstadt: Lkw explodiert im Markt
Bei einem Anschlag in Bagdad sind mindestens 58 Menschen getötet worden.
Ein mit Sprengstoff beladener Lastwagen explodierte auf einem
Lebensmittelmarkt.
IS-Belagerung im Nordirak: In Amerli droht ein weiteres Massaker
Seit Wochen sind Tausende Menschen in einer irakischen Kleinstadt von der
Terrormiliz IS eingekesselt. Nun schlagen die Vereinten Nationen Alarm.
Nach Attacke auf Moschee im Irak: Regierungsbildung kommt nicht voran
Iraks Politiker rufen zur Mäßigung auf. Weiterer Aufruhr soll vermieden
werden. Doch schon fand ein neuer Anschlag statt – auf ein
Geheimdienstgebäude in Bagdad.
IS-Terror im Irak und Asylrecht: Jesiden müssen Schutz einklagen
Deutschland will zwar den Kurden im Irak Waffen liefern. Doch jesidischen
Flüchtlingen wird die Asylanerkennung schwergemacht.
Krieg im Irak: US-Einsatz auch in Syrien möglich
Die USA überlegen, auch in Syrien Einsätze zu fliegen. Deutsche sind nach
einer Umfrage gegen Waffenlieferungen in den Irak.
IS-Miliz im Nordirak und Syrien: „Eine Bedrohung für die USA“
US-Verteidigungsminister Hagel hat die IS-Miliz als „Bedrohung“ für die USA
bezeichnet. Sie sei so gut ausgerüstet wie keine andere Terrorgruppe.
Gräueltaten der IS-Extremisten: Waren die keine von uns?
Musste erst der Reporter James Foley ermordet werden, damit wir die Augen
vor den Gräueltaten der IS-Terroristen öffnen? Opfer gab es bereits zuvor.
Waffenlieferungen in den Irak: Wenn der Zweck die Mittel heiligt
Die Bundesregierung will Waffen in Bürgerkriegsgebiete liefern. Dazu muss
sie Rüstungsexport-Grundsätze sehr kreativ auslegen.
You are viewing proxied material from taz.de. The copyright of proxied material belongs to its original authors. Any comments or complaints in relation to proxied material should be directed to the original authors of the content concerned. Please see the disclaimer for more details.