# taz.de -- Endergebnis der Sachsen-Wahl: Finaler Abflug für die NPD | |
> Sachsen verkündet das amtliche Landtagswahlergebnis. Die Hoffnung der | |
> NPD, doch noch ins Parlament einzuziehen, wird enttäuscht: 824 Stimmen | |
> fehlen. | |
Bild: Bekommt im sächsischen Landtag ab sofort kein Mikro mehr: Ex-NPD-Fraktio… | |
DRESDEN taz | Jetzt ist es amtlich: Die NPD muss definitiv den sächsischen | |
Landtag verlassen. Die Landeswahlleitung verkündete am Freitag das | |
endgültige Ergebnis der Wahl vor knapp zwei Wochen. Und es bleibt dabei: | |
Der rechtsextremen Partei fehlen 0,1 Prozentpunkte zum Wiedereinzug. | |
Nach dem äußerst knappen vorläufigen Wahlergebnis von 4,9 Prozent hatte die | |
NPD gehofft, nach Überprüfung aller Auszählungen vielleicht doch noch in | |
den Landtag einzuziehen. 809 Stimmen fehlten vor zwei Wochen, um die | |
entscheidende Fünf-Prozent-Hürde zu knacken. | |
Nun sind es sogar noch etwas mehr geworden: 824 Stimmen haben die | |
Rechtsextremen am Ende zu wenig. Ein Sprecher der Landeswahlleitung | |
begründete dies gegenüber der taz damit, dass einige Stimmzettel mit | |
NPD-Kreuzen zusätzlich als ungültig befunden wurden. Es bleibt also bei 4,9 | |
Prozent. | |
Die sächsische NPD wertete die Wahl bereits als „herbe Enttäuschung“. Ihr | |
Ausscheiden aus dem Dresdner Landtag verschärft die momentane Krise der | |
Partei: Sachsen galt seit Jahren als NPD-Hochburg. Nun bleibt nur noch die | |
Fraktion in Mecklenburg-Vorpommern. | |
## Kein Auftritt beim „Tag des Sachsen“ | |
Bei den am Sonntag anstehenden Landtagswahlen sieht es auch nicht rosig | |
aus. Bei vier Prozent steht die NPD in Umfragen in Thüringen, in | |
Brandenburg gar nur bei zwei Prozent. | |
In Sachsen hat der Landtagsexodus bereits Folgen. Nicht nur müssen jetzt | |
Parlamentsbüros geräumt und Mitarbeiter gekündigt werden. Erstmals seit | |
Jahren war die NPD auch nicht beim „Tag der Sachsen“ vertreten, dem größt… | |
Volksfest des Landes mit zehntausenden Besuchern, das am vergangenen | |
Wochenende in Großenhain über die Bühne ging | |
In Leipzig mussten die Neonazis zudem ihr Büro in der Odermannstraße | |
kündigen. Am Donnerstag begannen sie mit dem Auszug. Anwohner und | |
Neonazi-Gegner versammelten sich zu einer spontanen Jubelkundgebung. Laut | |
NPD hat der Auszug aber nichts mit dem Ausgang der Landtagswahl zu tun, | |
sondern sei Teil eines neuen Konzepts mit „dezentralen Anlaufstellen“. | |
12 Sep 2014 | |
## AUTOREN | |
Konrad Litschko | |
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