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# taz.de -- Luftschläge gegen IS in Syrien: Wichtige Erdgasanlage bombardiert
> Die internationale Koalition hat mehrere Raffinerien und die größte
> Erdgasanlage Syriens bombardiert. Derweil gibt Obama zu, die Kampfkraft
> des IS unterschätzt zu haben.
Bild: Eine Super Hornet landet nach dem Syrien-Einsatz auf dem Flugzeugträger …
BEIRUT afp | Die US-geführte Koalition gegen die Dschihadisten hat nach
Angaben von Aktivisten eine große Erdgasanlage in Syrien bombardiert.
Kampfjets hätten am Sonntagabend den Eingang und den Gebetsbereich des
Coneco-Komplexes, der von der Extremistengruppe Islamischer Staat (IS)
kontrolliert wird, angegriffen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle
für Menschenrechte. Die USA haben die Gefahr nach den Worten von Präsident
Barack Obama unterschätzt.
Bei der Coneco-Anlage handelt es sich um die wichtigste Erdgasanlage in
Syrien, wie der Chef der Beobachtungsstelle, Rami Abdel Rahman, mitteilte.
Mehrere Dschihadisten seien verletzt worden. Am Sonntag attackierte die
Koalition zudem vier kleinere Raffinerien und die Kommandozentrale des IS
in der nordsyrischen Stadt Raka, wie das US-Nahostkommando (Centcom)
mitteilte.
Im Irak attackiert die US-Luftwaffe den IS bereits seit Anfang August.
Washington kann dabei auch auf eine immer breitere Unterstützung von
europäischen Partnern zählen. Nach Frankreich schlossen sich zunächst
Großbritannien, Dänemark, Belgien und die Niederlande an. Mit den Angriffen
auf Raffinerien will die Koalition die Finanzquellen des IS austrocknen.
Der Chef der extremistischen Al-Nusra-Front warnte den Westen vor weiteren
Luftangriffen in Syrien. Sollten die USA und ihre Verbündeten diese nicht
einstellen, werde die Gruppe den Kampf in die westlichen Länder tragen,
erklärte der Chef der Al-Nusra-Front, Abu Mohammed al-Dschulani, am Sonntag
in einer im Internet verbreiteten Audiobotschaft. Die Botschaft richteten
sich an die Bürger „in Amerika und Europa“. „Eure Führer werden den Pre…
für den Krieg nicht alleine zahlen, Ihr werdet den höheren Preis zahlen“,
sagte al-Dschulani weiter.
## Aufruf zu gezielten Tötungen
Erst am Samstag hatte ein Sprecher der Al-Nusra-Front den USA und ihren
Verbündeten in einer Videobotschaft mit Vergeltung gedroht.
Al-Nusra-Sprecher Abu Firas al-Suri bezeichnete den internationalen
Militäreinsatz gegen den IS in dem im Internet verbreiteten Video als
„Krieg gegen den Islam“. Am Montag hatte bereits ein IS-Sprecher zu
gezielten Tötungen von Bürgern aus westlichen Staaten aufgerufen, die sich
am Kampf gegen die Dschihadisten im Irak und in Syrien beteiligen. Die
Al-Nusra-Front ist der Ableger des Terrornetzwerks Al-Qaida in Syrien.
Obama räumte ein, dass die USA die Gefahr unterschätzt hätten, dass sich
islamistische Extremisten in das Bürgerkriegsland Syrien zurückziehen und
von dort eine Offensive starten. Aus dem Irak vertriebene frühere
Al-Qaida-Kämpfer hätten sich in Syrien sammeln und die
IS-Dschihadistengruppe gründen können, sagte Obama am Sonntag in einem
Interview mit dem US-Sender CBS, das vorab in Auszügen veröffentlicht
wurde. „Ich denke, der Chef unserer Geheimdienste, Jim Clapper, hat
eingeräumt, dass sie das, was in Syrien vor sich ging, unterschätzt haben.“
Um den IS in Syrien zu besiegen, müssen die Extremisten nach Einschätzung
Washingtons auch von einer schlagkräftigen Rebellentruppe am Boden bekämpft
werden. 12.000 bis 15.000 Soldaten seien nötig, um verlorenes Gebiet zurück
zu erobern, sagte US-Generalstabschef Martin Dempsey.
Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan bekräftigte, dass sein Land
eine militärische Unterstützung für die von den USA angeführte Koalition
gegen den IS erwägt. Beim Weltwirtschaftsforum in Istanbul sagte Erdogan,
die Türkei könne bei dem Konflikt „nicht außerhalb“ stehen. Auch einen
Einsatz von Bodentruppen schloss Erdogan nicht aus. Regierungschef Ahmet
Davutoglu sagte, dass die Regierung am Montag einen Mandatsentwurf für
einen Einsatz der Streitkräfte im Irak und in Syrien ins Parlament
einbringen werde, der am Donnerstag debattiert werde.
29 Sep 2014
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