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# taz.de -- Kampf gegen IS-Terror: Kurdische Offensive im Nordirak
> An drei Fronten wollen kurdische Kämpfer die IS-Miliz zurückdrängen. Die
> veröffentlicht ein neues Propagandavideo und zerstört Kulturschätze.
Bild: Stellung der IS-Miliz nahe Kirkuk.
LONDON/ERBIL/PARIS dpa/afp | Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat im
Internet ein weiteres Propagandavideo mit einem als Geisel festgehaltenen
britischen Fotojournalisten veröffentlicht. Wie britische Medien in der
Nacht zum Dienstag berichteten, lassen die Entführer ihre Geisel die
Strategie von US-Präsident Barack Obama im Kampf gegen die Extremisten
kritisieren, unter anderem die Luftangriffe im Irak.
Darüber hinaus lassen die Entführer den 43-Jährigen erklären, dass die
Freie Syrische Armee (FSA) „undiszipliniert, korrupt und weitgehend
ineffektiv“ sei. Die US-Regierung will Mitglieder der Rebellenarmee für den
Kampf gegen die Terrormiliz ausbilden. Der Journalist war im November 2012
in Syrien entführt worden. Das britische Außenministerium erklärte laut
Medienangaben, der Inhalt des Films werde analysiert.
Kurdische Truppen haben nach eigenen Angaben eine Offensive gegen die
Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) im Nordirak gestartet. Am
Dienstag seien Kämpfer im Morgengrauen an drei Fronten vorgerückt, sagten
mehrere Vertreter der Peschmerga-Miliz der Nachrichtenagentur AFP. Ins
Visier genommen wurden demnach IS-Stellungen nördlich der
Islamistenhochburg Mossul, in einer Stadt an der Grenze zu Syrien sowie
südlich der für das Ölgeschäft strategisch wichtigen Stadt Kirkuk.
Die Kurdenkämpfer werden von mehreren westlichen Staaten mit militärischer
Ausrüstung und Waffen unterstützt, darunter auch von Deutschland. Auch die
irakischen Streitkräfte bekommen im Kampf gegen den IS Hilfe vom Westen.
Seit Anfang August fliegen die US-Streitkräfte zudem Luftangriffe auf
Stellungen der Dschihadisten im Irak, vorige Woche wurde dieser
Militäreinsatz mithilfe von Verbündeten auf Syrien ausgeweitet. Washington
kann bei den Luftangriffen auf Unterstützung von arabischen und
europäischen Partnern zählen.
## „Kulturelle Säuberung“ im Nordirak
Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zerstört nach Berichten von
Fachleuten und Diplomaten im Irak historische Stätten und finanziert sich
durch den Verkauf von Kulturgütern. Auf einem Kolloquium der
UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Paris warnte der
französische Unesco-Botschafter Philippe Lalliot vor „kultureller
Säuberung“ durch die Dschihadisten im Nordirak.
„Das irakische Kulturerbe ist in sehr großer Gefahr“, sagte Lalliot.
Gesprengt worden sind nach den Angaben irakischer Museumsdirektoren das
Grab des Propheten Jonas, religiöse Statuen und Monumente in Mossul sowie
assyrische Paläste.
„Es gibt internationale Mafia-Organisationen, die sich für alles
interessieren, was nach Kulturerbe aussieht“, sagte der Direktor des
Museums von Bagdad, Qais Hussen Rashied. „Sie informieren dann die
Terrormiliz über das, was verkauft werden kann“. Durch Schmuggel besserten
die Dschihadisten ihre Kriegskasse auf.
Die Unesco hat ihre Mitgliedsländer sowie internationale Museen und den
Kunstmarkt über das Vorgehen der Dschihadisten informiert und vor
Kunstobjekten gewarnt, die aus Plünderungen im Irak stammen könnten.
Unesco-Chefin Irina Bokova strebt eine UN-Resolution an, die jeden Handel
mit Kulturgut aus dem Irak und Syrien vorsorglich verbietet.
30 Sep 2014
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