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# taz.de -- Kommentar Ursula von der Leyen: Mythos Macherin
> Die Verteidigungsministerin benennt die Probleme bei der Bundeswehr, um
> Tatkraft zu signalisieren. Erfolgreiches Handeln wird ungleich schwerer.
Bild: Sieht aus wie eine Pilotin, ist aber keine: Ursula von der Leyen.
Ja, es ist weiß Gott [1][nicht alles in Butter bei der Bundeswehr], lautet
Ursula von der Leyens Botschaft. Aber keine Sorge, Deutschland kann auch
dann noch militärisch eingreifen, wenn das Material mal streikt. Wozu gibt
es denn sie – diese toughe Verteidigungsministerin?
Schließlich hat sie selbst das nun vorliegende Rüstungsgutachten in Auftrag
gegeben. Dessen Ergebnis ist besorgniserregend.
Ursula von der Leyen tut nun, was sie immer tut, wenn es kritisch wird. Sie
analysiert die Lage, sichtet ihre Möglichkeiten und wählt dann das „kluge
Instrument“. So hat sie das einmal gegenüber der taz formuliert. Also jenes
Werkzeug, mit dem sie zwar ihre schärfsten Kritiker nicht vom Gegenteil
überzeugen wird, das aber dafür sorgt, dass letztlich bei den Wählerinnen
und Wählern das Bild von der unnachgiebigen Macherin hängen bleibt, die
sich von ihren Überzeugungen leiten lässt.
Als Ursula von der Leyen noch Bundesfamilienministerin war, waren die
Vätermonate dieses kluge Instrument. Als Verteidigungsministerin ist es nun
dieses Gutachten – das offene Benennen von Problemen bei gleichzeitigem
Verbreiten von Tatkraft. Das wird schon!
Die Frage ist, ob es diesmal tatsächlich wieder wird. Schon mit dem Auftrag
für dieses Gutachten hat sich Ursula von der Leyen gegen jene gestellt, die
seit Langem die Verantwortung tragen für Misswirtschaft, Verdruss und
Milliardenverluste. Nämlich gegen ihre Generäle, gegen ihre Verwaltung und
gegen die mächtige Rüstungsindustrie.
Das nun vorliegende Gutachten empfiehlt zügige Entscheidungen bei
gleichzeitiger Kompromissbereitschaft. Erstere sind die Stärke der Ursula
von der Leyen. Letzteres kann die Frau aus dem Bendlerblock vermutlich
nicht einmal buchstabieren.
6 Oct 2014
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## AUTOREN
Anja Maier
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