| # taz.de -- Breitbandausbau in Deutschland: Milliarden für schnelles Internet | |
| > Politik und Wirtschaft wollen endlich den Breitbandausbau angehen und ihn | |
| > gemeinsam finanzieren. Doch die Kosten sind nach oben offen. | |
| Bild: Internet per Mobilfunk lässt sich einfacher und billiger bereitstellen �… | |
| BERLIN taz | Infrastrukturminister Alexander Dobrindt (CSU) und die | |
| Telekommunikationsbranche haben sich auf eine Aufteilung der Kosten für den | |
| Breitbandausbau geeinigt. Demnach sollen die Telekommunikationsanbieter – | |
| wie etwa die Telekom und Vodafone – im kommenden Jahr insgesamt 8 | |
| Milliarden Euro investieren. | |
| Der Bund soll im Anschluss die restlichen Kosten tragen, die anfallen, bis | |
| hundert Prozent der Haushalte über einen Breitbandzugang mit einer | |
| Downloadgeschwindigkeit von mindestens 50 Megabit pro Sekunde verfügen | |
| können. Bis 2018 sollen alle Haushalte versorgt sein, erklärte Dobrindt am | |
| Dienstag bei der Vorstellung der Pläne gemeinsam mit Wirtschaftsvertretern. | |
| Laut einem [1][Bericht] des TÜV Rheinland sind Verbindungen etwa per Kabel | |
| oder Glasfaser mit mindestens 50 Megabit derzeit für 64,1 Prozent der | |
| Haushalte verfügbar. Flächendeckend schnelle Internetanbindungen gelten | |
| nicht nur als wichtig, was Teilhabe und Zugang zu Informationen angeht, | |
| sondern auch für Unternehmen. Regionen mit langsamen Anbindungen haben da | |
| einen Standortnachteil. | |
| Gerade in ländlichen Gegenden scheuen die Telekommunikationsunternehmen | |
| aufgrund hoher Kosten, aber einer geringen Zahl potenzieller Nutzer und | |
| damit geringerer Einnahmen, den Ausbau. Dobrindt betonte daher einen Fokus | |
| auf den ländlichen Raum. 50 Megabit sollten dabei der Anfang für eine | |
| spätere Erhöhung der verfügbaren Bandbreite sein. | |
| ## Unklare Einnahmen | |
| Doch noch bleiben viele Fragen offen. So sollen die Gelder für den Ausbau | |
| von 80 auf 100 Prozent Abdeckung, den der Bund zahlen soll, nach | |
| Vorstellung von Dobrindt aus der Versteigerung von Mobilfunkfrequenzen im | |
| kommenden Jahr kommen. Wie viel das einbringt - unklar. Auch dürften die | |
| Kosten für die letzten Ausbauprozente deutlich höher sein. Zumindest dann, | |
| wenn die Industrie nicht ausgerechnet mit den am schwierigsten zu | |
| versorgenden Gegenden anfängt. „Wir haben für den Hundert-Prozent-Ausbau | |
| keine Zahl fixiert“, sagte Dobrindt. | |
| Eine weitere [2][Untersuchung] des TÜV Rheinland im Auftrag des | |
| Wirtschaftsministeriums kam allerdings zu dem Schluss, dass es mindestens | |
| 20 Milliarden Euro kosten würde, alle Haushalt mit 50 Megabit pro Sekunde | |
| zu versorgen. In diesem Szenario wird neben Glasfaserkabeln auch die | |
| verhältnismäßig schnelle Mobilfunktechnik LTE eingesetzt. Würden alle | |
| Haushalte Breitband per Leitung bekommen, würden die Ausbaukosten nochmals | |
| deutlich steigen. | |
| So hat auch Dobrindt bereits angekündigt, dass es ein Festnetz-Breitband | |
| doch nicht für alle Haushalte geben soll. Für schwer zu erreichende | |
| Regionen werde man auf LTE setzen. Eine Anbindung per Mobilfunk wird | |
| allerdings langsamer, je mehr Nutzer sich eine Funkzelle teilen. | |
| Bislang hatte die Bundesregierung Zusagen zum Breitbandausbau – allerdings | |
| ohne konkrete Finanzierung – nicht einhalten können. So hatte | |
| Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bereits vor fünf Jahren eine | |
| flächendeckend schnelle Internetversorgung versprochen: Bis 2014 sollten 75 | |
| Prozent aller Haushalte eine Anbindung von 50 Megabit pro Sekunde erhalten, | |
| sagte sie damals. | |
| 7 Oct 2014 | |
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| [1] http://www.zukunft-breitband.de/Breitband/DE/Breitbandatlas/BreitbandVorOrt… | |
| [2] http://bmwi.de/DE/Mediathek/publikationen,did=597230.html | |
| ## AUTOREN | |
| Svenja Bergt | |
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