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# taz.de -- Förderung für Ostafrika: Acht Milliarden für acht Länder
> Ein Milliardenprogramm soll das Horn von Afrika und seine Umgebung
> stabilisieren. Klingt nach viel Geld, relativiert sich aber schnell.
Bild: Einige der 220 Millionen Einwohner, denen das Geld zugutekommt: Tänzer i…
BERLIN taz | Die internationalen Finanzinstitutionen setzen auf Ostafrika
als Wachstumsregion. Mit 8 Milliarden US-Dollar Entwicklungshilfe wollen
die Weltbank, die Afrikanische Entwicklungsbank, die Islamische
Entwicklungsbank und die EU die Region stärken, gab UN-Generalsekretär Ban
Ki Moon am Montag in Äthiopien bekannt. Acht Milliarden Dollar klingt nach
viel Geld, aber die Summe relativiert sich schnell, denn sie soll über acht
Jahre an acht Länder fließen: Äthiopien, Dschibuti, Eritrea, Kenia,
Somalia, Sudan, Südsudan und Uganda. Zusammengenommen haben diese Länder
über 220 Millionen Einwohner.
Manche von ihnen wie Äthiopien haben konstant hohe Wachstumsraten, andere
wie Somalia leiden unter Dauerkriegen. Ihre Nähe zu den wichtigsten
Welthandelsrouten zwischen Asien und Europa bringen ihnen ökonomische
Vorteile. Ihre Hauptstädte haben in den letzten Jahren einen Immobilienboom
erlebt, bei dem große Geldsummen die Hände wechseln, auch illegal. Die
Kehrseite: einige der höchsten Raten absoluter Armut und Unterernährung auf
der Welt und ein Nebeneinander von Staatszerfall und Militärdiktaturen.
Die „Regionale Initiative für das Horn von Afrika“, wie die Weltbank den
neuen Plan nennt, ist ein Bekenntnis zur regionalen Integration und dazu,
dass ein langfristiger Wirtschaftsaufschwung von der Lösung struktureller
Probleme abhängt.
Dauerhaft von Flucht und Vertreibung betroffene Regionen sollen durch
direkte Unterstützung der Bevölkerung stabilisiert werden. Dazu kommen der
Ausbau regionaler Transportinfrastruktur, digitale Vernetzung, der Ausbau
von Pipelines und Investitionen in Hochschulbildung. Die Länder hätten
vieles gemein, heißt es: „reichhaltige natürliche Ressourcen,
einschließlich erneuerbarer und nicht erneuerbarer Energiequellen;
gigantische Grundwasserreserven; große unerschlossene landwirtschaftliche
Flächen; und eine erfinderische, innovative und lebendige
Unternehmerschaft.“
Die Ankündigung folgt auf einen internationalen Somalia-Gipfel in New York
Ende letzter Woche, bei dem wirtschaftliche Fragen eine wichtige Rolle
spielten. So hat die Übergangsregierung in der Hauptstadt Mogadischu
bereits zahlreiche Ölkonzessionen entlang der 2.000 Kilometer langen
Meeresküste Somalias vergeben, obwohl sie den Großteil des Landes gar nicht
kontrolliert. Auf dem Gipfel sagte sie jetzt zu, die Ölverträge von
internationalen Experten überprüfen zu lassen.
27 Oct 2014
## AUTOREN
Dominic Johnson
## TAGS
Weltbank
Ostafrika
Kenia
Eritrea
Sudan
Energie
Kenia
Schwerpunkt Rassismus
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Entwicklungshilfe
Schwerpunkt Klimawandel
Welthungerhilfe
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Südsudan
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