| # taz.de -- Anschlag in Kenia: Nichtmuslime massakriert | |
| > Islamisten der Terrormiliz al-Shabaab ermorden erneut Dutzende Menschen. | |
| > Die Polizei ist machtlos, ihr Chef und der Innenminister müssen gehen. | |
| Bild: Nach dem Anschlag: Ein lokaler Friedensaktivst (r.), ein Polizist und ein… | |
| KAMPALA taz | Als Konsequenz aus dem erneuten Anschlag der sunnitischen | |
| Terrormiliz al-Shabaab auf Nichtmuslime in Kenia ist der Polizeichef des | |
| Landes zurückgetreten. Zudem wurde am Dienstag Innenminister Ole Lenku von | |
| Präsident Uhuru Kenyatta entlassen und durch den oppositionellen Politiker | |
| und Exgeneral Joseph Nkaissery ersetzt. | |
| Die somalische Terrormiliz al-Shabaab hatte zum zweiten Mal innerhalb von | |
| nur zehn Tagen Nichtmuslime massakriert. 36 Arbeiter in einem Steinbruch in | |
| der nordöstlichen Provinz Mandera, an Somalias Grenze, wurden bei dem | |
| Überfall ermordet. | |
| Die Islamisten trennten Muslime von den anderen Personen und richteten die | |
| Nichtmuslime hin: 32 wurden erschossen, vier enthauptet, so Kenias Polizei. | |
| Vor zehn Tagen hatten die Islamisten nur wenige Kilometer weiter einen | |
| Reisebus überfallen und 28 nichtmuslimische Kenianer getötet. | |
| Die Provinz Mandera gilt als Einfallstor der al-Shabaab nach Kenia. Nachdem | |
| Eingreiftruppen der Afrikanischen Union die Miliz in ihrer Heimat Somalia | |
| stark geschwächt hatten, haben sich die Kämpfer in die Grenzregion zu Kenia | |
| zurückgezogen. Von dort aus planen sie nun Übergriffe im Nachbarland. | |
| Der Angriff auf das Einkaufszentrum Westgate 2013 in der Hauptstadt Nairobi | |
| oder die Anschläge im Touristen-Badeort Lamu an der Küste während der | |
| Fußball-Weltmeisterschaft – es scheint, als ziele die Miliz auf Kenias | |
| lukrative Tourismusindustrie, um die Wirtschaft zu ruinieren. | |
| Al-Shabaab erklärt, die Morde seien die Rache für die Razzien in Moscheen. | |
| Kenias Polizei hat nach den Angriffen in Lamu die örtlichen Gebetshäuser | |
| durchsucht und angeblich Sprengstoff und Waffen gefunden. Vier Moscheen | |
| wurden geschlossen. Ermittlungen haben gezeigt, dass Kenias Polizeiapparat, | |
| Militär und Geheimdienste nicht in der Lage sind, die Terroranschläge zu | |
| verhindern. Auf allen Ebenen herrscht Korruption, Verantwortliche wurden | |
| gefeuert, weil sie Warnungen nicht ernst genommen hatten. | |
| 2 Dec 2014 | |
| ## AUTOREN | |
| Simone Schlindwein | |
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