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# taz.de -- Protest in San Sebastián: Basken unterstützen Anwälte
> Mehr als 10.000 Menschen demonstrierten im Baskenland für Frieden. Der
> Protestzug in San Sebastián richtete sich auch gegen die Festnahme von
> ETA-Unterstützern.
Bild: Basken protestieren in San Sebastián.
SAN SEBASTIÁN afp | Im nordspanischen San Sebastián haben am Samstag mehr
als 10.000 Menschen gegen die Festnahme von 16 mutmaßlichen Unterstützern
der Untergrundorganisation ETA und für Frieden im Baskenland demonstriert.
„Menschenrechte, Lösung und Frieden“, war auf einem riesigen Transparent an
der Spitze des Protestzuges zu lesen. Zu der Demonstration hatten das
Parteienbündnis EH Bildu, Gewerkschaften und Angehörige von inhaftierten
ETA-Mitgliedern aufgerufen.
Konkret richteten sich die Demonstranten gegen die Festnahme von 16
Menschen am Montag vergangener Woche, darunter zwölf Anwälte von
ETA-Häftlingen. Diese wurden inzwischen unter der Auflage freigelassen,
dass sie Spanien nicht mehr verlassen und die Gefängnisbesuche einstellen.
An der Kundgebung nahmen auch einige der Anwälte teil.
„Der spanische Staat will die baskische Gesellschaft dazu verdammen, in der
Konfliktspirale gefangen zu bleiben, aber hier gibt es einen Willen der
Mehrheit, in Richtung einer friedlichen und demokratischen Gesellschaft
voranzuschreiten“, sagte ein Sprecher der für ein unabhängiges Baskenland
eintretenden Partei Sortu, Mikel Ansa, der Nachrichtenagentur AFP.
Den festgenommenen Anwälten wird Steuerbetrug, Geldwäsche und
Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung zur Last gelegt. Das
Innenministerium wirft ihnen vor, ETA-Anweisungen an inhaftierte Mitglieder
weitergeleitet zu haben. Wegen der Festnahmen musste ein Prozess gegen
Mitglieder der verbotenen Partei Batasuna, des politischen Arms der ETA,
auf Ende Januar vertagt werden, weil diese damit drei ihrer Anwälte
verloren.
In ihrem 40-jährigen gewaltsamen Kampf für ein unabhängiges Baskenland hat
die ETA mehr als 800 Menschen getötet. Im Oktober 2011 verkündete die
Untergrundorganisation das „endgültige Ende bewaffneter Aktivitäten“. Sie
kam aber nicht der Forderung der spanischen und der französischen Regierung
nach, sich offiziell aufzulösen und die Waffen an die Behörden zu
übergeben.
18 Jan 2015
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Schwerpunkt Frankreich
Separatisten
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