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# taz.de -- Eurogruppe zu Griechenland: Debatte ohne Ergebnis
> Bis in die späte Nacht versuchte die Eurogruppe eine Einigung über
> Griechenland zu finden. Nun muss am kommenden Montag weiterverhandelt
> werden.
Bild: Gute Laune bei IWF-Chefin Lagarde und dem griechischen Finanzminister Var…
BRÜSSEL dpa | Die Eurogruppe ist vorerst mit dem Vorhaben gescheitert, sich
auf einen gemeinsamen Kurs für die finanzielle Rettung Griechenlands zu
einigen. Eine vorbereitete Erklärung der Euro-Finanzminister bleibt
zunächst in der Schublade.
Es müsse am Montag weiterverhandelt werden, sagte Eurogruppenchef Jeroen
Dijsselbloem am frühen Donnerstagmorgen nach mehr als sechsstündigen
Krisenberatungen in Brüssel. Dem Vernehmen nach zog Griechenland seine
Zustimmung wegen Einwänden in der letzten Minute zurück.
Der Fehlschlag ist nach Einschätzung von Diplomaten ein schlechtes Signal
für den EU-Gipfel, der am Donnerstag in Brüssel beginnen wird. Dijsselbloem
wird den EU-Staats- und Regierungschefs über die Debatten berichten.
Mitten in der gefährlichen Krise um die Ukraine gibt es dem Vernehmen nach
unter den „Chefs“ wenig Neigung, den Schuldenkonflikt mit der neuen
Regierung in Athen eskalieren zu lassen. EU-Ratschef Donald Tusk lehnt es
auch ab, bei dem Spitzentreffen in Detailverhandlungen über Griechenland
einzusteigen. Weitere Themen des eintägigen Gipfels sind die Ukraine-Krise
und der Kampf gegen den internationalen Terrorismus.
## Hilfsprogramm läuft aus
„Wir haben eine Reihe von Fragen besprochen, darunter die Zukunft des
laufenden (Rettungs-)Programms“, sagte der niederländische Sozialdemokrat
Dijsselbloem. Für eine Reihe von Mitgliedstaaten sei ein Verlängern dieses
Programms über Ende Februar hinaus „eine bevorzugte Option“. Es gebe aber
noch keine Schlussfolgerungen dazu. Es sei auch nicht im Detail über ein
neues Programm gesprochen worden.
Das Hilfsprogramm läuft auf europäischer Seite Ende des Monats aus. Ohne
diesen Plan könnte es laut Experten für Athen bald brenzlig werden,
beispielsweise bei der Rückzahlung fälliger Schulden.
Die Regierung des neuen griechischen Premiers Alexis Tsipras lehnt Teile
des bisherigen Rettungsprogramms ab und fordert eine Neuverhandlung. Der
Radikallinke Tsipras will auch die Geldgeber-Troika abschaffen.
## Ablehnung zu später Stunde
Das umstrittene Gremium überprüft bisher Reform- und Sparerfolge.
Griechenland hängt seit fünf Jahren am Tropf internationaler Geldgeber und
kann laut Experten im laufenden Jahr finanziell noch nicht auf eigenen
Beinen stehen.
Es sei auch um Schritte für die nächsten Tage gegangen, sagte Dijsselbloem.
Ursprünglich sollten Experten der EU-Institutionen schon von Donnerstag an
in Athen mit der griechischen Links-Rechts-Regierung sprechen. Es wird für
diesen Schritt nun erst das Treffen am Montag abgewartet.
Dem Vernehmen nach zog der neue griechische Finanzminister Jannis
Varoufakis seine Zustimmung zu der Erklärung zurück, nachdem
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble das Sondertreffen verlassen hatte.
Varoufakis sprach von einer „konstruktiven und ausführlichen Debatte über
alle Facetten der griechischen Krise“. Er fuhr fort: „Wir haben eine Menge
unterschiedlicher und interessanter Meinungen gehört, (und) wir haben die
Möglichkeit gehabt, unsere Sichtweise vorzustellen.“ Er hoffe, dass es am
Montag zu einer Verständigung komme. Dann wird es ein schon länger
geplantes Eurogruppentreffen geben. Der Minister ging auf das diplomatische
Tauziehen um die Erklärung im Detail nicht ein.
12 Feb 2015
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Eurogruppe
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Yanis Varoufakis
Jeroen Dijsselbloem
Griechenland
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