| # taz.de -- Nach Neonazi-Kundgebung in Dortmund: Rechtsextreme greifen Reporter… | |
| > Neonazis veröffentlichten bereits die fingierte Todesanzeige eines | |
| > Journalisten. Nun bewarfen Maskierte ihn mit Steinen und drohten im mit | |
| > Mord. | |
| Bild: Zwei Steine haben den Journalisten am Oberkörper getroffen, einer am Kop… | |
| DORTMUND taz | In der Dortmunder Innenstadt ist der Fotojournalist Marcus | |
| Arndt am Montagabend von Neonazis angegriffen worden. Zwei der militanten | |
| Rechtsextremisten bewarfen den Journalisten mit Steinen und trafen ihn an | |
| Kopf und Oberkörper. In die Flucht schlagen konnte Arndt die Angreifer | |
| durch das Ziehen einer Schreckschusspistole, die er wegen früherer | |
| Bedrohungen bei sich trug. | |
| Vor dem Angriff hatte der Fotojournalist eine Kundgebung der | |
| neonazistischen Partei „Die Rechte“ dokumentiert. Arndt schilderte | |
| gegenüber dem Blog [1][ruhrbarone.de], dass er schon in der U-Bahn ein | |
| „komisches Gefühl“ gehabt | |
| habe[2][http://www.ruhrbarone.de/dortmund-nazis-greifen-journalisten-an/102 | |
| 819]. An der Station „Reinoldikirche“ stieg er aus der Bahn. Während Arndt | |
| durch die Innenstadt lief, folgten ihm die Neonazis. Als plötzlich Steine | |
| in seine Richtung geflogen seien, habe er sich umgedreht und zwei vermummte | |
| Gestalten gesehen, berichtete er der taz. Sie hätten ihn angeschrien, | |
| bedroht und den Tod gewünscht. Nach dem er von den Steinen getroffen worden | |
| sei, habe er seine Schreckschusspistole gezogen, und die Maskierten seien | |
| geflüchtet. Arndt musste ambulant im Krankenhaus behandelt werden. | |
| Die Dortmunder Polizei geht davon aus, dass der Vorfall im | |
| Gesamtzusammenhang der fortgesetzten Einschüchterungen und Bedrohungen von | |
| Journalisten, politisch Aktiven und anderen Dortmundern durch | |
| Rechtsextremisten in den letzten Monaten zu sehen ist. Jetzt ermittelt die | |
| neu gegründete „Soko Rechts“, die aus diesem Anlass um 12 weitere Beamte | |
| aufgestockt wurde. Polizeipräsident Gregor Lange erklärte die Ermittlungen | |
| in dieser Angelegenheit zur obersten Priorität. | |
| Dass Marcus Arndt von Neonazis attackiert wurde, ist kein Zufall. Schon | |
| dreimal veröffentlichten Neonazis [3][falsche Todesanzeigen] mit seinem | |
| Namen. Die erste erschien Ende Dezember 2014. Anfang Februar wurden neben | |
| Arndt auch noch vier weitere Journalisten mit dem Tod bedroht. Kurz darauf | |
| folgte das dritte Mal. Dabei richteten die Neonazis sogar eine Webseite mit | |
| Fotos der Journalisten ein. | |
| Die Neonazis in der Ruhrmetropole setzen derzeit auf Eskalation. Aufmärsche | |
| vor Asylunterkünften, Morddrohungen und gewalttätige Übergriffe häufen | |
| sich. Kenner der Szene bezeichnen die Aktionen als auf einem ähnlich hohen | |
| Niveau wie vor dem Verbot der Kameradschaft „Nationaler Widerstand | |
| Dortmund“ (NWDO) im Sommer 2012, in deren offenkundiger Kontinuität „Die | |
| Rechte“ steht. | |
| 10 Mar 2015 | |
| ## LINKS | |
| [1] http://www.ruhrbarone.de/dortmund-nazis-greifen-journalisten-an/102819 | |
| [2] http://www.ruhrbarone.de/dortmund-nazis-greifen-journalisten-an/102819 | |
| [3] /Nazis-bedrohen-Journalisten/!154177/ | |
| ## AUTOREN | |
| Sebastian Weiermann | |
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