| # taz.de -- Départementswahlen in Frankreich: Zwei-Drittel-Mehrheit für die U… | |
| > Die konservative Partei von Nicolas Sarkozy erobert 25 Départements von | |
| > den Sozialisten. Der Front National erreicht in keiner Gebietsköperschaft | |
| > die Mehrheit. | |
| Bild: Gewinnerlächeln: Nicolas Sarkozy ist selig. | |
| PARIS ap/afp | Die konservative UMP hat die Départementswahlen in | |
| Frankreich am Sonntag klar gewonnen. Für die regierenden Sozialisten von | |
| Präsident François Hollande geriet die Abstimmung angesichts der maroden | |
| Wirtschaftslage und der hohen Arbeitslosigkeit zum Debakel. Die | |
| rechtsextreme Front National holte ein vergleichsweise starkes Ergebnis, | |
| konnte jedoch kein Département erringen. | |
| Nach den Départementswahlen kontrolliert das konservativ-bürgerliche Lager | |
| künftig rund zwei Drittel der Gebietskörperschaften. Den in der Nacht zum | |
| Montag veröffentlichten Endergebnissen außer Guadeloupe zufolge hat die | |
| konservative Opposition um den früheren Staatschef Nicolas Sarkozy künftig | |
| in 66 der 101 Départements eine Mehrheit, die Sozialisten und andere linke | |
| Parteien kontrollieren 33 Gebiete. Im Département Vaucluse war die Lage | |
| noch unklar. | |
| Die rechtsextreme Partei Front National hatte auf die Mehrheit in einem | |
| oder zwei Départements gehofft, verfehlte dieses Ziel aber. Trotzdem sprach | |
| Parteichefin Marine Le Pen am Sonntagabend angesichts der verbesserten | |
| Ergebnisse von einem „außergewöhnlichen“ Ergebnis, das „die Basis für | |
| künftige Siege“ schaffe. | |
| Die Wahl hatte vor allem eine symbolische Bedeutung, denn der politische | |
| Einfluss der Räte in den Départements ist begrenzt. Sie galt aber als | |
| wichtiger Stimmungstest. | |
| UMP-Chef Sarkzoy trat am Sonntagabend deshalb triumphierend vor die | |
| Kameras. „Noch nie hat unsere politische Familie so viele Départements | |
| gewonnen“, sagte er. Zugleich habe nie zuvor das Regierungslager so viele | |
| Gebiete verloren. Die „Missbilligung“ der Franzosen gegenüber der Regierung | |
| sei beispiellos. Der sozialistische Premier Valls machte die „Spaltung“ des | |
| linken Lagers für die Wahlschlappe verantwortlich. | |
| ## Denkzettel für die Wirtschaftspolitik der Sozialisten | |
| Premierminister Manuel Valls räumte den Sieg der UMP ein. „Es ist nicht | |
| abzustreiten“, sagte er am Abend. Er machte die Zersplitterung des linken | |
| Lagers, aber auch seinen Aufruf zur Abstimmung gegen die Front National für | |
| die eigene Niederlage verantwortlich. Er hatte nach der ersten Runde der | |
| Wahl in der vergangenen Woche alle Wähler aufgefordert, in der Stichwahl | |
| gegen die FN-Kandidaten zu stimmen, auch wenn ihre Stimme damit an einen | |
| Konservativen ginge. | |
| Die Sozialisten bekamen mit dem Wahlergebnis den Denkzettel für ihre nach | |
| Ansicht vieler Franzosen fehlgeschlagene Wirtschaftspolitik. Ihnen ist es | |
| nicht gelungen, die Konjunktur anzukurbeln und mehr Arbeitsplätze zu | |
| schaffen. Die konservative UMP hofft deshalb auch auf nationaler Ebene auf | |
| ein Comeback. Beide Parteien fürchten aber den Aufstieg der FN, die mit | |
| ihren ausländerfeindlichen Parolen bei den vergangenen Wahlen punkten | |
| konnte. Zunächst stehen nun im Dezember Kommunalwahlen an. | |
| Das konservative Bündnis aus UMP und der Zentrumspartei UDI konnte der | |
| Linken damit 25 Départements entreißen – ein Gebiet ging andersherum an die | |
| Linke. Besonders symbolisch: In die Kontrolle der Konservativen fielen | |
| unter anderem die Départements Corrèze, in dem der Wahlkreis von Staatschef | |
| François Hollande liegt, sowie Essonne nahe Paris, die Hochburg von | |
| Premierminister Manuel Valls. | |
| Die Verwaltungseinheiten sind in etwa mit den Kreisen in Deutschland | |
| vergleichbar. Der Ausgang der Wahlen ist keine Überraschung. Schon in der | |
| ersten Wahlrunde vor einer Woche hatten die Konservativen triumphiert und | |
| die Sozialisten eine empfindliche Niederlage erlitten. UMP und UDI kamen | |
| auf knapp 29 Prozent, vor der Front National mit 25 Prozent und den | |
| Sozialisten mit 21 Prozent. Rund 40 Millionen Franzosen waren zur Wahl | |
| aufgerufen. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,99 Prozent. | |
| 30 Mar 2015 | |
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