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# taz.de -- Elektroschrottaufkommen weltweit: Die Guten sind die Bösen
> Länder, die als besonders umweltbewusst gelten, produzieren pro Kopf den
> meisten Elektroschrott. Der Müllberg wächst, die Recyclingquote ist
> niedrig.
Bild: Der größte Teil des Elektroschrotts aus den Industrieländern wird in A…
PARIS afp | Der weltweit produzierte Berg an Elektroschrott ist im
vergangenen Jahr auf 41,8 Millionen Tonnen gewachsen. Damit sei nach 39,8
Millionen Tonnen im Vorjahr ein neuer Höchststand erreicht, hießt es in
einem am Sonntag veröffentlichten Bericht der Universität der Vereinten
Nationen. Fast 60 Prozent des Schrotts machten demnach große
Haushaltsgeräte wie Kühlschränke oder Waschmaschinen aus. Entsorgte Handys,
Drucker oder Laptops hatten einen Anteil von sieben Prozent an der
Gesamtmenge.
Der Abfallberg entspricht rund 1,15 Millionen voll beladenen Lastwagen, die
aufgereiht eine Länge von 23.000 Kilometern ergäben, heißt es in dem
Bericht. Die größten Umweltsünder pro Einwohner sind der Studie
[1][(.pdf-Download)] zufolge Länder, die sich sonst als besonders
umweltbewusst darstellen.
Die Liste wird von Norwegen angeführt, das pro Kopf 28,4 Kilogramm
Elektroschrott produzierte. Es folgen die Schweiz mit 26,3 Kilogramm,
Island (26,1 Kilogramm), Dänemark (24 Kilogramm) und Großbritannien (23,5
Kilogramm). Auch Frankreich (22,2 Kilogramm) und die USA (22,1 Kilogramm)
belegen einen der vorderen Plätze.
In absoluten Zahlen fällt der meiste E-Müll in den USA und China an, die
gemeinsam 32 Prozent zum Abfallberg beitragen. Darauf folgen Japan,
Deutschland und Indien. Die geringste Menge Elektroschrott pro Kopf entfiel
mit durchschnittlich 1,7 Kilogramm auf die afrikanischen Länder. Insgesamt
wurden auf dem Kontinent mit mehr als einer Milliarde Einwohner vergangenes
Jahr nur 1,9 Millionen Tonnen Elektroschrott entsorgt.
## Wertvoll und giftig
Nur ein Sechstel des Elektroabfalls werde wiederverwertet, stellte die
UN-Universität fest. Der Wert des recycelten Materials beläuft sich demnach
auf 48,5 Milliarden Euro. In dem Müll fanden sich unter anderem 300 Tonnen
Gold, was elf Prozent der Jahresproduktion des Edelmetalls im Jahr 2013
entspricht. „Der E-Müll stellt weltweit eine wertvolle 'urbane' Mine dar –
ein großes Potenzial wiederverwertbarer Materialien“, sagte
Universitätsrektor David Malone.
Zugleich befanden sich in dem Elektroschrott aber auch 2,2 Millionen Tonnen
gefährliche Bleiverbindungen, ebenso wie Quecksilber, Kadmium, Chrom und
4.400 Tonnen die Ozonschicht gefährdende Fluorchlorkohlenwasserstoffe
(FCKW). Daher handele es sich bei dem E-Müll ebenso um eine „toxische
Mine“, die „mit extremer Vorsicht“ gehandhabt werden müsse, sagte Malone.
22 Apr 2015
## LINKS
[1] http://i.unu.edu/media/unu.edu/news/52624/UNU-1stGlobal-E-Waste-Monitor-201…
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