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# taz.de -- Rückgabe alter Geräte an Händler: Regierung verordnet Elektrosch…
> In Elektrogeräten stecken nicht nur wertvolle Metalle, sondern auch viele
> Schadstoffe. Eine Gesetzesreform soll jetzt die Rückgabe beim Händler
> erleichtern.
Bild: Sollen sich nun die Händler mit rumplagen: Elektroschrott.
BERLIN dpa | Die Verbraucher sollen ausgediente Elektrogeräte wie Toaster,
Fernseher, Staubsauger oder Mobiltelefone künftig kostenlos in größeren
Geschäften zurückgeben können. Das sieht eine [1][Novelle des
Elektrogesetzes] von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) vor,
die das Kabinett am Mittwoch beschließen will.
Sie legt fest, dass Geschäfte mit über 400 Quadratmetern Verkaufsfläche
verpflichtet werden, Altgeräte beim Kauf eines gleichwertigen neuen Geräts
zurückzunehmen. Das gilt auch für Online-Händler.
So sollen mehr wertvolle Metalle als bisher aus Altgeräten wiederverwertet
werden und Geräte nicht mehr im Müll landen. Kleine Elektrogeräte mit
maximal 25 Zentimetern Kantenlänge wie Handys, Ladegeräte, Modems oder
Toaster können auch ohne Neukauf abgegeben werden. Den Kassenzettel müssen
Verbraucher in allen Fällen nicht mehr haben.
Bisher basiert die Rücknahme alter Geräte auf Freiwilligkeit. In der
Restmülltonne dürfen sie nicht entsorgt werden. Denn sie enthalten nicht
nur wertvolle Rohstoffe wie zum Beispiel seltene Erden, sondern oft auch
Schadstoffe.
„Mit dem neuen Gesetz werden künftig noch weniger Altgeräte im Hausmüll
landen und stattdessen umweltfreundlich entsorgt“, betonte Ministerin
Hendricks. „Das schützt die Umwelt und schont Ressourcen.“
## Grüne kritisieren „halbherzige Regelung“
Die Reform soll vor allem auch eine umweltgerechte Entsorgung von
Schadstoffen stärken und den illegalen Export von Elektroschrott zum
Beispiel in afrikanische Länder eindämmen. Der Handel kann die
eingesammelten Geräte entweder selbst verwerten, sie an die Hersteller
zurückgeben oder an öffentlich-rechtliche Entsorger weiterleiten.
Grünen-Chefin Simone Peter kritisierte: „Leider bleibt die Regelung
halbherzig.“ Die Rücknahmepflicht nur für große Geschäfte schränke den
Nutzen für die Verbraucher ein. Die Novelle soll bis Ende des Jahres in
Kraft treten. Nach dem Kabinettsbeschluss soll das Gesetz bis zum Sommer im
Bundestag beschlossen werden und im September den Bundesrat passieren.
Alba, eines der größten Recyclingunternehmen Deutschlands, begrüßte die
neue Rücknahmepflicht für den Handel. „Wir erwarten, dass durch die neuen
Rückgabemöglichkeiten mehr Altgeräte im Recycling statt in der
Restmülltonne landen“, sagte eine Sprecherin. So könnten wichtige
Wertstoffe gesichert werden.
Im Rahmen der deutschen Präsidentschaft der sieben großen Industrienationen
(G7) liegt ein Schwerpunkt auch auf Schritten hin zu mehr Recycling
angesichts knapper werdender Rohstoffe. Das ist am Donnerstag auch Thema
eines G7-Fachforums in Berlin.
8 Mar 2015
## LINKS
[1] http://www.bmub.bund.de/themen/wasser-abfall-boden/abfallwirtschaft/wasser-…
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